1. FC Heidenheim - Karlsruher SC 5:2 (2:2)
Der 1. FC Heidenheim hat sich durch einen Comeback-Sieg gegen den Karlsruher SC zumindest bis Samstag die Spitzenposition in der 2. Liga gesichert. Nach 0:2-Rückstand kam die Mannschaft von Trainer Frank Schmidt vor allem dank Dreierpacker Tim Kleindienst noch zu einem letztlich ungefährdeten 5:2 (2:2)-Sieg und überholte so den Hamburger SV und Darmstadt 98, die sich die Spitzenposition am Samstag jeweils wieder zurückholen könnten.
Der heimstarke FCH ließ sich in der Anfangsphase vom zuletzt wiedererstarkten KSC regelrecht düpieren. Nachdem Mikkel Kaufmann nach einem Abwehrschnitzer von Tim Siersleben das 1:0 zunächst noch verpasst hatte (7.), machte es Leon Jensen wenig später auf Vorlage Kaufmanns besser und besorgte die Führung der Gäste (14.), die Kaufmann dann nach schnellem Spiel über Schleusener und Nebel erhöhte (23.). Heidenheim trat überraschend phlegmatisch auf, das 0:2 vor heimischer Kulisse schien die Schmidt-Elf in der Folge aber zu motivieren und präsentierte sich eiskalt.
Vor allem Kleindienst lieferte nun eine Show ab. Der Torjäger verkürzte von der Grenze des Strafraums zunächst (38.), in der Nachspielzeit der ersten Hälfte dann markierte er - abermals mit einem Versuch von außerhalb des Sechzehners - den Ausgleich (45.+1). Auch nach der Pause blieben die Gastgeber präsent, Jan-Niklas Beste setzte den Ball an die Querlatte, KSC-Schlussmann Marius Gersbeck war noch dran (49.). Das 3:2 freilich war nur aufgeschoben, nicht aufgehoben. Kleindienst köpfte die anschließende Ecke von Beste ins Tor (50.) - Spiel gedreht. Und damit nicht genug: Der agile Florian Pick, der die ersten beiden FCH-Tore vorbereitet hatte, erhöhte gegen nun fehlerbehaftete Karlsruher weiter (62.). Der eingewechselte Kevin Sessa machte in der Schlussphase dann endgültig alles klar (88.).
Arminia Bielefeld - 1. FC Nürnberg 2:2 (2:0)
Im 409. Pflichtspiel für "seine" Arminia konnte Fabian Klos zwar treffen - aber keinen Sieg bejubeln. Der 35 Jahre alte Stürmer, der nun der alleinige Rekordspieler des DSC ist und vor dem Anpfiff geehrt wurde, schoss das 2:0 für Bielefeld gegen einen lange indisponierten 1. FC Nürnberg, der seine Auswärtsschwäche auch unter Dieter Hecking zunächst nicht los wurde, nach einer spannenden Schlussphase aber in der achten Minute der Nachspielzeit noch vom Elfmeterpunkt zum 2:2 (2:0) kam. Für den neuen Bielefeld-Trainer Uwe Koschinat wurde es so nicht der zweite Sieg im zweiten Spiel, sondern ein Rückschlag im Kampf um den Klassenerhalt.
Im Duell der beiden abstiegsbedrohten Schwergewichte erwischte die Arminia auf der Alm einen regelrechten Traumstart: Schon nach sechs Minuten markierte Masaya Okugawa, der sich gegen FCN-Debütant Nathaniel Brown behauptete, nach Zuspiel von Klos das 1:0. Nachdem die DSC-Legende zunächst das mögliche zweite Tor noch verpasst hatte (12.), machte er es Mitte der zweiten Hälfte besser. Diesmal war Okugawa der Vorlagengeber für den Kapitän, der die Kopfball-Vorlage des Japaners von der Strafraumgrenze zum 2:0 veredelte (26.).
Es war das 168. Tor in Spiel 409 für Klos, der seine Karriere eigentlich im Vorjahr beenden wollte, nach einer schweren Kopfverletzung aber nicht "im Lazarett" abtreten wollte und einen frischen Einjahresvertrag unterschrieb. Zurück zum Spiel: Nürnberg präsentierte sich nach Wiederanpfiff besser und wurde mit dem Anschlusstor belohnt: Kwadwo Duah entwischte seinen Bielefelder Bewachern und stellte auf 1:2 (57.), womit er eine spannende Schlussphase sicherstellte. In dieser offenbarten die Bielefelder defensive Schwächen, während der FCN die Schlagzahl erhöhte. Bis in die Nachspielzeit blieben die Franken am Drücker, Bielefeld leistete sich ganz spät einen verhängnisvollen Fehler: Kanuric foulte Hübner elfmeterreif, nach langer VAR-Überprüfung trat Erik Shuranov an und verwandelte zum 2:2 (90.+8).