Vorletzter gegen Drittletzter – da kann man ruhigen Gewissens auch zwölf Spieltage vorm Saisonende von einem vorentscheidenden Abstiegsspiel in der 3. Liga sprechen. Havelse hat da mittlerweile die bessere Ausgangslage vor dem Heimspiel am Sonntag (13 Uhr, HDI-Arena) gegen Würzburg. Der Aufsteiger aus Garbsen hat die Kickers sportlich überholt, am Freitagabend rutschte durch ein DFB-Urteil noch Insolvenz-Klub Türkgücü mit rein. Mit einem Sieg kann Havelse den Abstand auf die Verfolger ausbauen.
"Da brauche ich ja nicht drum herumreden, das Spiel hat eine große Bedeutung"
„Da brauche ich ja nicht drum herumreden, das Spiel hat eine große Bedeutung“, bestätigt Havelses Coach Rüdiger Ziehl. „Das ist ein Sechspunktespiel. Natürlich ist es ein Unterschied, ob ich gegen den Tabellenvierten oder einen direkten Konkurrenten spiele.“ Und Havelse spielt „auf Sieg“.



Ziehl warnt vor Würzburger Qualitäten
Ziehls Team will drei Punkte für den Erfolgsdreiklang: um Würzburg auf Distanz zu halten, um näher ranzurücken an die rettenden Plätze und um nach den Erfolgserlebnissen der vergangenen Wochen (zwei Siege aus drei Spielen) weiter Aufwind zu spüren, statt eines emotionalen Rückschlags.
Gutes Vorzeichen für das Heimspiel: Den ersten Drittligapunkt holte Havelse im Hinspiel gegen Würzburg, ein 0:0. „Jetzt wollen wir gerne wieder ein Erfolgserlebnis“, sagt Ziehl. Aber er warnt, denn Würzburgs Kader sei eigentlich so gut, „dass sie nicht da unten stehen sollten“. Und die Kickers hätten trotz der miesen Lage vor allem in der Offensive „große Qualität“, sagt Ziehl. Zum Beispiel mit den Winterzugängen Marvin Stefaniak (vom VfL Wolfsburg) und André Becker (Jahn Regensburg). Das wiederum könnte aber zum Havelser Vorteil werden. „Würzburg hat eine Mannschaft, die gern den Ball hält“, weiß Ziehl. Eine der Stärken seines Teams ist aber das schnelle Umschaltspiel nach Balleroberungen, und das klappt besonders gut gegen Teams, die selbst das Spiel machen möchten. „Trotzdem wissen wir auch, dass es nicht so funktionieren wird, dass wir Würzburg einfach den Ball geben und dann wird das schon.“
Motivation und Glaube waren "immer sehr hoch"
Trotz der komplizierten Lage lassen sich die Havelser aber auch weiterhin nicht aus der Ruhe bringen. Das gilt die gesamte Saison über, egal, ob als Schlusslicht oder wie jetzt zwei Plätze davor. „Es ist natürlich eine andere Situation, ob du vier Punkte Rückstand hast oder zehn. Aber für den Ansatz, wie wir ins Spiel gehen, ändert das zwölf Spiele vorm Saisonende gar nichts“, betont Ziehl.
Und „an der Motivation und unserem Glauben“ habe sich ebenfalls wenig verändert, „die waren immer hoch“, sagt der Trainer. „Aber es ist trotzdem eine schöne Bestätigung von dem, was wir immer gepredigt haben.“ Nämlich, dass Havelse durchaus mithalten kann in der 3. Liga. Und drinbleiben, das kann Havelse eben auch noch. Ein Sieg gegen Würzburg wäre der nächste wichtige Schritt für das große Ziel.
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