Mit Wut im Bauch ist Bayer 04 Leverkusen am Mittwoch vom Flughafen Köln/Bonn zum Play-off-Rückspiel der Europa League an die Côte d’Azur aufgebrochen. Die Massen-Rangelei nach dem Hinspiel vor einer Woche ist nicht vergessen. "Wir haben noch eine Rechnung offen", sagte Ex-Nationalspieler Nadiem Amiri mit Blick auf Vorfälle nach Abpfiff des 2:3 in Leverkusen. Sportchef Simon Rolfes warnte aber davor zu überdrehen. "Emotionen sind wichtig, auch für das Spiel", sagte er nach dem Abschlusstraining am Mittwoch: "Aber das darf nicht von der Leistung ablenken. Diese Energie, den Willen, das zu drehen, müssen wir mitnehmen. Aber wir müssen trotzdem kontrolliert und clever bleiben."
Auch Trainer Xabi Alonso erklärte am Mittwochabend in Monaco: "Die Niederlage schmerzt noch und die Erlebnisse vom letzten Donnerstag sind noch frisch. Aber wir müssen die Balance finden zwischen Emotion und Kontrolle. Darüber haben wir gesprochen."
Kapitän und Torhüter Lukas Hradecky hatte schon am vergangenen Donnerstag direkt nach Schlusspfiff angekündigt: "Nach diesen Ereignissen sind wir im Rückspiel top motiviert." Das Verhalten der Monegassen hatte er mit markigen Worten verurteilt. "Heutzutage kann sich keiner mehr verhalten. Das ist die neue Generation. Jeder denkt, er hat einen größeren Schwanz als der andere", hatte der Finne gesagt: "Einfach alles Kinder."
Kann Diaby gegen Monaco spielen? Alonso erklärt Plan
Nach den sechs Wechseln beim 2:3 gegen den FSV Mainz 05 in der Liga am Sonntag wird Alonso wieder kräftig zurückrotieren. Unter anderem wird Nationalspieler Florian Wirtz wohl wieder in der Startelf stehen. Bei Torjäger Patrik Schick reicht es keineswegs für 90 Minuten, doch gegen Mainz schaffte er schon 35. Der angeschlagene Moussa Diaby absolvierte am Mittwoch das Training, ob er zum Einsatz kommt, ist fraglich. "In der Europa League darf man alle Spieler mit auf die Bank nehmen. Deshalb müssen wir uns nicht vor dem Spiel entscheiden", sagte Rolfes. Alonso erklärte: "Wir werden morgen gemeinsam mit der medizinischen Abteilung und Moussa das Risiko eines Einsatzes abwägen." Rolfes glaube daran, "dass wir alle Chancen haben, weiterzukommen. Das Hinspiel war schon eng. Und natürlich können wir in Monaco gewinnen."
Die Pressekonferenz in Monaco begann am Mittwoch mit einer Viertelstunde Verspätung. Die Mannschaft war um 17 Uhr in Nizza gelandet und auf dem Weg nach Monte Carlo direkt in einen langen Stau geraten.
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