Die Männer werden in dieser Saison weder im Pokalfinale stehen noch in die Relegation müssen – und damit haben sie ein Problem weniger als die Fußballerinnen des VfL Wolfsburg. Die haben nämlich ein Pflichtspiel nach dem 30. Juni: Das Pokalfinale (4. Juli) in Köln. Sechs Spielerinnen-Verträge laufen aber Ende Juni aus.
Sara Gunnarsdottir, Noelle Maritz, Hedvig Lindahl, Claudia Neto, Kristine Minde und Jana Burmeister verlassen den VfL am Saisonende, gehören Stand jetzt ab 1. Juli nicht mehr zum Kader. Dass eine von ihnen aus diesem Grund nicht in Köln dabei sein kann, ist aber extrem unwahrscheinlich. Ralf Kellermann, sportlicher Leiter der VfL-Frauen: „Wir haben mit allen Spielerinnen gesprochen, keine will das Finale verpassen.“ Jetzt gehe es darum, die Verträge entsprechend um ein paar Tage zu verlängern – und Verträge mit den neuen Klubs der Spielerinnen gegebenenfalls anzupassen. Die entsprechenden Rechtsexperten sind da längst bei der Arbeit. „Das wird“, so Kellermann, „versicherungstechnisch und auch im Bezug auf die Spielberechtigung geklärt werden“.
Wahrscheinlich wird es Vertragsverlängerungen bis zum 5. Juli geben. „Denn dann“, so Kellermann, „sind die Spielerinnen auch noch auf der Rückfahrt vom Finale aus Köln versichert.“
Die Problematik betrifft natürlich auch die SGS Essen, die mit einigen Top-Spielerinnen Mini-Vertragsverlängerungen aushandeln muss. Darunter auch Lena Oberdorf, die zum VfL Wolfsburg wechseln wird. Im Rahmen des Tranfers haben beide Klubs bereits vereinbart, dass Oberdorfs Wolfsburg-Kontrakt erst am 6. Juli statt wie üblich am 1. Juli startet.
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Die Verträge von Pauline Bremer (kommt von Manchester City) und Torfrau Katarzyna Kiedrzynek (kommt von Paris Saint-Germain) beim VfL wiederum starten in Wolfsburg am 1. Juli - theoretisch sind sie am Tag des Pokalfinals VfL-Spielerinnen. Dass sie dort zum Einsatz kommen, sei aber auszuschließen, so Kellermann. Zudem arbeiten die Verbände bereits an Regelungen, nach denen Neuzugäng nicht in der verlängerten Alt-Saison eingesetzt werden dürfen.
Die VfL-Männer sind von der Vertragsproblematik nicht betroffen, andere Männer-Klubs natürlich schon. Darunter die Pokalfinalisten Bayern und Leverkusen und die Teilnehmer an der Relegation, die ebenfalls erst im Juli gespielt wird. Und: In vielen Ländern steht jetzt bereits fest, dass der Spielbetrieb in den Ligen über den 30. Juni hinaus gehen wird - auch hier müssen Lösungen gefunden werden.
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