28. Januar 2022 / 17:21 Uhr

Bei Bob Hannings VfL Potsdam: Viele Rädchen greifen ineinander

Bei Bob Hannings VfL Potsdam: Viele Rädchen greifen ineinander

Marius Böttcher
Märkische Allgemeine Zeitung
Oft aber nicht immer war Lübbecke (hier Luka Mrakovčić gegen Potsdams  Levi Schwark) am Donnerstag zu halten. VfL-Coach Bob Hanning (r.) beobachtet das Geschehen mit Trillerpfeife im Mund.
Oft aber nicht immer war Lübbecke (hier Luka Mrakovčić gegen Potsdams  Levi Schwark) am Donnerstag zu halten. VfL-Coach Bob Hanning (r.) beobachtet das Geschehen mit Trillerpfeife im Mund. © Verein/TuS N-Lübbecke
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Für die Drittliga-Handballer aus der Landeshauptstadt steht nach dem Testspielsieg bei Bundesligist TuS N-Lübbecke der Alltag auf dem Programm - am Sonntag gegen Fredenbeck.

Ob für kernige Aussagen oder viel öfter noch für schrille Outfits – Bob Hanning ist sich selten für etwas zu schade. Das bewies der Trainer des Handball-Drittligisten VfL Potsdam am Donnerstagabend, als seine Schützlinge das Testspiel bei Bundesligist TuS N-Lübbecke trotz zwischenzeitlichem Sechs-Tore-Rückstand mit 27:26 (14:18) gewinnen konnten. Weil das vom Gastgeber organisierte Schiedsrichter-Duo im Stau stand, griff Hanning im ersten Durchgang kurzerhand selbst zur Trillerpfeife. „Aus Lübbecke-Sicht hätte ich besser auch die zweite Halbzeit pfeifen sollen“, scherzte der 53-Jährige. Da verspielten die Ostwestfalen gegen die zwei Klassen tiefer aktiven Potsdamer ihren Vorsprung noch. „Das war wirklich ein tolles Spiel meiner Mannschaft, mir hat sehr viel gefallen“, lobte Hanning.

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Eine bis dato gelungene Woche wollen die Adler aus der Landeshauptstadt mit zwei Drittliga-Punkten am Sonntag (16 Uhr, MBS-Arena) krönen, wenn Schlusslicht VfL Fredenbeck seine Visitenkarte am Luftschiffhafen abgibt. „Das Pensum war in den letzten Tagen sehr hoch, die Jungs haben viel investiert“, erklärt Hanning, dass nach weiteren erkenntnisreichen Testspielen gegen Zweitliga-Vertreter und intensiven Trainingseinheiten die Luft möglicherweise etwas raus sei. Nichtsdestotrotz müsse die Pflichtaufgabe gegen die Niedersachsen seriös über die Bühne gebracht werden: „Erster gegen Letzter – so eine Konstellation ist trügerisch. Gegen einen Bundesligist wächst du über dich hinaus, gegen Fredenbeck musst du aber ebenfalls deine Leistung bringen, zumal auch die Handballspielen können.“

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Nach den jüngsten Eindrücken vertraut Hanning seinen Schützlingen vollends, einige Spieler – wie der montenegrinische EM-Teilnehmer Vasilije Kaludjerovic – haben sich sogar eine Verschnaufpause verdient, sodass auch Youngster aus dem Adlerhorst zum Aufgebot zählen werden. Mit einem weiteren Erfolg kann der noch immer unbesiegbare VfL allmählich für die Aufstiegsrunde planen, für die sich aus der elfköpfigen Staffel A die ersten beiden Mannschaften qualifizieren.

Viele Rädchen greifen mittlerweile ineinander, zum Ende des Monats Januar stehen die ambitionierten Potsdamer Drittliga-Handballer da, wo ihr Trainer sie sich gewünscht hat. „Wir sind nun deutlich weiter, die letzten Wochen waren sehr aufschlussreich“, bestätigt Bob Hanning. Einer der Gewinner sei Josip Simic – der 21-jährige Rückraumspieler habe riesengroße Schritte gemacht, am Donnerstag in Lübbecke sogar „in der Abwehr erstligareif gedeckt“. Auf das Torhüter-Duo Lasse Ludwig/Mark Ferjan könne man sich verlassen, Robin Heinis und Matthes Langhoff spielen eine stabile Abwehr, Maxim Orlov dirigiert, Levi Schwark kommt mit Wucht. Vieles scheint zu passen beim VfL Potsdam, vieles spricht nicht nur für den elften Sieg im 14. Punktspiel am Sonntag. Auch von der Rückkehr in die Zweitklassigkeit darf man an der Havel berechtigterweise träumen. Mit Bob Hanning als Trainer an der Seite, nicht mit der Pfeife auf der Platte.

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