05. November 2022 / 11:40 Uhr

Weidenfeller erklärt: Das macht BVB-Torwart Kobel so stark – und das ist noch von ihm zu erwarten

Weidenfeller erklärt: Das macht BVB-Torwart Kobel so stark – und das ist noch von ihm zu erwarten

René Wenzel
RedaktionsNetzwerk Deutschland
Roman Weidenfeller (l.) spricht im SPORTBUZZER-Interview über Gregor Kobel.
Roman Weidenfeller (l.) spricht im SPORTBUZZER-Interview über Gregor Kobel. © Imago/Nordphoto/Thomas Bielefeld (Montage)
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Gregor Kobel war bei Borussia Dortmund in der laufenden Saison auch in schwierigen Phasen der große Rückhalt. Der ehemalige BVB-Torwart Roman Weidenfeller erklärt, was seinen aktuellen Nachfolger auszeichnet. Zudem blickt er auf die zu erwartende weitere Entwicklung des Schweizers.

Borussia Dortmund kann sich in dieser Saison besonders auf eines verlassen: einen sicheren Rückhalt. Gregor Kobel zählt inzwischen zu den Top-Keepern der Bundesliga und stößt auch im internationalen Ranking in die Spitzengruppe vor. BVB-Legende Roman Weidenfeller traut dem erst 24 Jahre alten Torhüter eine große Karriere zu – natürlich am liebsten im Revier.

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"Ich glaube schon, dass wir noch sehr lange Freude an ihm haben werden. Er weiß, wie groß der BVB und wie groß sein Stellenwert hier ist. Die Fans lieben ihn für seine Leistungen, er ist noch jung und hat ein extremes Entwicklungspotenzial vor der Brust“, sagt Weidenfeller im Gespräch mit dem SPORTBUZZER, dem Sportportal des RedaktionsNetzwerks Deutschland (RND): "Ich weiß aus vielen Gesprächen, dass er bereit ist, sich weiter zu steigern, pushen und stärken. Und das macht einen super Torhüter aus. Wir können stolz sein, dass Gregor für uns spielt."

Seit Sommer 2021 ist der Schweizer Nationalkeeper für die Schwarz-Gelben aktiv. 15 Millionen Euro überwies der BVB an den VfB Stuttgart – mehr gab der Revierklub noch nie für einen Torhüter aus. Doch die Investition sollte sich lohnen. Kobel sammelt Woche für Woche viel Lob. Von Experten, aber auch besonders von seinen Teamkollegen und seinem Trainer. "Gregor ist ein herausragender Torhüter. Wir können uns 100 Prozent auf ihn verlassen", sagt Edin Terzic, der auch am Samstag im kleinen Revierderby gegen den VfL Bochum (15.30 Uhr/Sky) auf seine unangefochtene Nummer eins setzt.

Weidenfeller: Kobel ist ein "absoluter Matchwinner"

Kobel rettete die Dortmunder schon mehrmals in dieser Saison. 80 Prozent der Schüsse auf sein Tor wehrte der 24-Jährige in der Bundesliga ab – da können auch Manuel Neuer und Co. nicht mithalten. Zudem hielt er in acht Einsätzen viermal die Null . "Wo gekobelt wird, fallen kaum Gegentore", schrieb zuletzt der Spiegel. Für Weidenfeller ist der BVB-Keeper ein "absoluter Matchwinner und die Konstante in der Mannschaft".

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Die frühere Nummer eins des Revierklubs ist mit 453 Partien mit Abstand der Torhüter mit den meisten Einsätzen beim BVB. Er gewann zweimal die deutsche Meisterschaft und zweimal den DFB-Pokal. Es sind Titel, von denen Kobel in seiner noch jungen Karriere träumt. "Ich möchte meinen Teil zu den zukünftigen Dortmunder Erfolgen beitragen", sagte der dreimalige Nationalspieler nach der Transferbekanntgabe im Mai 2021.

Für Kobels Vorvorgänger ist es wichtig, dass der Schweizer "immer den ersten Ball hält und dem Team den Raum verschafft, wenn es mal mehrere Möglichkeiten ausgelassen hat". Weidenfeller schwärmt vom BVB-Keeper in höchsten Tönen: "Er ist ein richtig guter Rückhalt der Mannschaft und hat schon für besondere Momente gesorgt. Gregor zeigt immer wieder Präsenz."

Nagelsmann macht Kobel zum Profi

Hinter Kobel lag schon vor seiner Zeit beim BVB eine lange Reise in der Bundesliga. Er stammt aus Zürich und spielte bis zur U18 bei den Grasshoppers. Als er 2016 nach einer Leihe fest zur TSG Hoffenheim wechselte, beförderte ihn der heutige Bayern-Coach Julian Nagelsmann nur ein Jahr später in den Profikader. In Sinsheim kam Kobel aber nicht an Oliver Baumann vorbei. Nach zwei Leihgeschäften zum FC Augsburg und zum VfB Stuttgart kam es 2020 zum festen Wechsel zu den Schwaben. Es folgte der absolute Durchbruch, der Schweizer geriet nach dem Bundesliga-Aufstieg immer mehr in den Fokus der europäischen Top-Klubs. Und ein Jahr später war er nicht mehr zu halten.

"Ich bin gespannt, ob er dem Druck beim BVB schon in diesem Alter standhalten kann. Champions League und Meisterschaftsambitionen sind noch mal was ganz anderes für den Kopf", äußerte der frühere Stuttgart-Keeper Timo Hildebrand ein paar Bedenken. Doch Kobel war schon in seiner ersten Saison im Revier die Nummer eins, spielte in allen Wettbewerben. Inzwischen ist er unverzichtbar. "Man merkt ihm an, dass er Lust auf Borussia Dortmund hat", sagt Weidenfeller. Und der BVB hat auch Lust auf den Schweizer.

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