Ein offensives Feuerwerk war das 2:0 von Borussia Dortmund bei Bayer Leverkusen eher nicht - und dennoch wirkte es beim Sieg am Sonntagabend so, als hätte die Mannschaft von Trainer Edin Terzic einen großen Schritt nach vorn gemacht. Kontrolliert, effizient und taktisch diszipliniert wurde der dritte Dreier im dritten Spiel des Kalenderjahres eingefahren. Aufgrund der Schwächephase von Spitzenreiter FC Bayern sind die Münchner plötzlich nur noch drei Punkte entfernt. Neben Union Berlin, RB Leipzig und dem SC Freiburg gehört der BVB zum Kreis der unmittelbaren Verfolger, die sich tatsächlich Chancen darauf ausrechnen können, den Serienmeister vom Thron zu stoßen. Beim Formulieren etwaiger Ansprüche setzt man in Dortmund dennoch auf Defensive.
"Wir wussten, dass es ein richtungsweisendes Spiel wird. Dieser Dreier ist unheimlich wichtig, um vorne dranzubleiben. Unser Anspruch ist es natürlich, es besser zu machen, als an den ersten 15 Spieltagen", sagte Sportdirektor Sebastian Kehl nach dem Erfolg in Leverkusen bei DAZN und vermied jegliche Kampfansage an die Bayern oder die anderen Rivalen. Der Stolz auf die Vorstellung der Mannschaft in den vorherigen 90 Minuten war dem Manager aber deutlich anzumerken. Zuweilen muss man Dinge nicht aussprechen, um sie auszudrücken. Kehls Blick schien zu verraten, dass man beim BVB Blut geleckt hat - zumal Trainer Edin Terzic personell derzeit aus dem Vollen schöpfen kann.
Nachdem man im ersten Saisonabschnitt immer wieder mit Verletzungsproblemen zu kämpfen hatte, kann der Coach nun variieren. Auch Mittelstürmer Sébastien Haller kommt nach überstandener Zwangspause wegen einer Hodentumor-Diagnose immer besser in Schwung und stand gegen Bayer erstmals in der Startelf. Da zuletzt zudem der erst 16-jährige Julien Duranville vom RSC Anderlecht verpflichtet werden konnte und schon als Kandidat für den Profikader gilt, könnte es vor Ende der Wechselfrist am kommenden Dienstag sogar noch zu dem einen oder anderen Abgang beim BVB kommen.
So wird Thorgan Hazard als Zugang bei der PSV Eindhoven gehandelt. "Was in den nächsten Tagen passieren wird, kann ich heute noch nicht sagen", meinte Kehl zu möglichen Veränderungen im Aufgebot und gab sich auch hier defensiv: "Ich freue mich über dieses Spiel - alles andere werden wir morgen oder übermorgen sehen."
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