07. Juli 2020 / 15:28 Uhr

"Es ist sehr bitter": Auch Maschsee-Triathlon fällt der Corona-Pandemie zum Opfer

"Es ist sehr bitter": Auch Maschsee-Triathlon fällt der Corona-Pandemie zum Opfer

Stefan Dinse
Hannoversche Allgemeine / Neue Presse
Corona sei Dank: Der Maschsee-Triathlon findet 2020 nicht statt.
Corona sei "Dank": Der Maschsee-Triathlon findet 2020 nicht statt. © Maike Lobback/Archiv
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Sie hatten ein umfangreiches Hygienekonzept erstellt, und doch haben die Organisatoren von eichels:event den für 18. Juli geplanten Maschsee-Triathlon absagen müssen. Das Land Niedersachsen hat Bedenken in Sachen Infektionsschutz der Zuschauer.

Deutsche Top-Athleten wollten nach Hannover kommen, um in der Corona-Pandemie endlich wieder einen Wettkampf zu haben. 1000 Starter wären es geworden, alles sah gut aus. Ein umfangreiches Hygienekonzept war auf die Beine gestellt worden, doch gewissermaßen auf der Zielgeraden hat es nicht gereicht.

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Der für den 18. Juli geplante Maschsee-Triathlon ist abgesagt worden. Das Land Niedersachsen hat Bedenken in Sachen Infektionsschutz der Zuschauer. „Wir bedauern das sehr, stehen aber voll und ganz zu der Entscheidung, die unterstreicht, dass die Gesundheit in jedem Fall uneingeschränkt im Vordergrund steht“, sagt Stefanie Eichel vom Veranstalter eichels:event. Auch das „ProAm“- Jedermann-Radrennen, das am 30. August erstmals mit Start und Ziel in Garbsen über die Bühne gehen sollte, fällt aus.

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Bis zum Schluss hatte es Gespräche gegeben, geplant war eine Veranstaltung nach dem von der Deutschen Triathlon-Union erarbeiteten, strengen Hygienekonzept. Ein Beiprogramm war nicht vorgesehen, der Triathlon sollte reiner Wettkampf sein. Starts in Dreier-Gruppen waren vorgesehen, zehn bis elf Stunden hatten die Veranstalter eingerechnet. Und das unter Ausschluss der Öffentlichkeit.

Das Rudolf-von-Bennigsen-Ufer wäre mit Gittern abgesperrt worden. „Wir hätten auch jede Menge Ordner gehabt, die die Zuschauer weg gebeten hätten. Aber wir können den Leuten ja nicht verbieten, an den Maschsee zu kommen“, sagt eichels:event-Sprecher Michael Kramer. Ansammlungen von Menschen wären daher nicht zu vermeiden gewesen. „Es ist sehr bitter, wir haben viel Arbeit investiert, das Konzept war schlüssig“, betont Kramer. Er sagt jedoch auch: „Es war immer klar, dass es nicht funktioniert, wenn nicht alle den Daumen heben. Das akzeptieren wir.“

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Zwar könnte es zu Beginn der nächsten Woche weitere Lockerungen im Hinblick auf die Corona-Sicherheitsregeln geben. „Aber das wäre zu knapp, wir hatten die Frist für uns ja schon immer wieder aufgeschoben. Und die Athleten liegen uns auch in den Ohren, wir mussten reagieren“, sagt Kramer.

"Wir mussten jetzt früh auf die Bremse treten"

Einen neuen Termin wird es in diesem Jahr nicht mehr geben. Das gilt zugleich für das Jedermann-Radrennen. Auf 2000 Teilnehmer hatten eichels:event und die Stadt Garbsen gehofft. „Wir hätten Start und Ziel sichern können, aber bei der rund 130 Kilometer langen Strecke können wir die Zuschauer natürlich nicht fernhalten“, so Kramer.

Und weil es das erste Mal ist, dass „ProAm“ nicht in Hannover auf die Strecke geht, haben die Veranstalter einen längeren Vorlauf für die Organisation eingeplant. „Wir mussten jetzt früh auf die Bremse treten“, sagt Kramer. „Wir haben alles versucht, beide Absagen sind sehr schmerzhaft.“