22. November 2021 / 17:19 Uhr

Im Derby gegen den Zernitzer SV: Knoten des SV Dreetz ist endlich geplatzt

Im Derby gegen den Zernitzer SV: Knoten des SV Dreetz ist endlich geplatzt

Marius Böttcher
Märkische Allgemeine Zeitung
Derbysieger aus dem Waldstadion: Die Dreetzer Kicker hatten endlich Grund zum Jubeln.
Derbysieger aus dem Waldstadion: Die Dreetzer Kicker hatten endlich Grund zum Jubeln. © Verein
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Kreisoberliga Prignitz/Ruppin: Erster Punktspielerfolg für die Kicker aus dem Waldstadion - Horror-Verletzung überschattet Heimsieg des TSV Wustrau - Pankower SV erobert nach erfolgreichem Prignitz-Duell gegen Meyenburg die Tabellenspitze.

SV Dreetz – Zernitzer SV 3:2 (1:0). Tore: 1:0, 2:0 Melvin Krüger (33., 50.), 2:1 Chris-Bernd Göbel (51.), 3:1 Benjamin Bock (61.), 3:2 Manuel Lübke (77., Strafstoßtor). Gelb-Rote Karte: Tobias Plätke (56., wdh. Foulspiel, Dreetz). Zuschauer: 87. Nach zahlreichen glücklosen Partien sicherte sich der SV Dreetz nicht nur die ersten Punkte im Waldstadion, sondern gar die ersten Punkte in der Kreisoberliga. Die Heimelf verdiente sich dank zweier Tore von Melvin Krüger die Führung, musste nach 56 Minuten aber den Platzverweis von Spielmacher Tobias Plätke hinnehmen. Dennoch gelang das 3:1 – durch einen sehenswerten Treffer von Benjamin Bock aus gut 60 Metern über ZSV-Keeper Philip Sell hinweg. Trotz hochkarätiger Möglichkeiten in der Schlussphase verließen die Gäste den grünen Rasen als Verlierer. „Nach einer katastrophalen ersten Halbzeit haben wir uns nach der Pause gesteigert. 45 Minuten haben diesmal aber nicht gereicht, unser Glück war aufgebraucht“, sagte Zernitz-Coach Marco Urner nach der Partie. Sein Team habe zu wenig Ideen gegen tief stehende Gegner, „es fehlen Lösungen. Gegen die Topteams punkten wir, gegen vermeintlich schwächere Mannschaften bringen wir das, was wir uns vorgenommen haben, aber nicht auf den Platz.“ Somit jubelte erstmals der SV Dreetz.

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TSV Wustrau – Blumenthal/Grabow 2:1 (0:1). Tore: 0:1 Marten Krüger (21.), 1:1, 2:1 Domenic Dean Biemann (50., 68.). Rote Karte: Richard Buggermann (37., Beleidigung, Wustrau). Gelb-Rote Karte: Biemann (90., Unsportlichkeit, Wustrau). Zuschauer: 106. Mächtig was los war am Sonntag auf dem Frank-Jeske-Sportplatz: Dass die tapferen Wustrauer in Unterzahl dank des eiskalten Doppelpackers Domenic Dean Biemann die Partie drehten und sich mit viel Leidenschaft drei Punkte verdienten (so bestätigte es auch Grabow-Coach Ralf Lengert), wurde schnell zur Nebensache. Mit einer Roten Karte wegen Beleidigung und einer Ampelkarte in der Schlussphase, als Biemann eine schnelle Freistoß-Ausführung verhinderte, schwächten sich die Hausherren selbst. Noch mehr schmerzt aber der verletzungsbedingte Ausfall von Thomas Kügler. Nach 26 Minuten kam es zu einem Pressschlag, der für den TSV-Kicker fatale Folgen hatte. Mit einem Schienbeinbruch wurde Kügler per Rettungswagen ins Krankenhaus gebracht und noch am Sonntagabend operiert. „Wir sind mit den Gedanken bei Thomas und widmen ihm den Sieg. Nach dem Spiel flossen auch ein paar Freudentränen bei uns, das war ein sehr emotionaler Tag“, gab TSV-Interimstrainer Stephen Polei zu. Genesungswünsche ließ auch der unterlegene Gast ausrichten.

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Stahl Wittstock – Union Neuruppin II 2:2 (0:2). Tore: 0:1 Thaer Damir (21.), 0:2 Maximilian Haupt (31.), 1:2 Michael Sassenhagen (62.), 2:2 Oliver Goldberg (80.). Gelb-Rote Karte: Patrick Schönfeldt (75., wdh. Foulspiel, Stahl). Zuschauer: 80. Nach 15 guten Anfangsminuten habe seine Mannschaft „kein Bein mehr vors andere bekommen, da war Union dann bis zur Pause klar überlegen“, sagte Stahl-Coach Dietmar Andree. Die Gäste nutzten die schläfrige Wittstocker Phase zur 2:0-Führung, die aus Sicht von Trainer Ingo Nachtigall sogar noch höher hätte ausfallen können: „Es war wie schon so oft, dass wir da nicht den Deckel drauf machen. Ein drittes oder viertes Tor hätte uns Ruhe gegeben.“ Stattdessen wendete sich nach dem Seitenwechsel das Blatt. „Ich bin in der Halbzeit lauter geworden – und das hat gefruchtet. Wir hatten viele Chancen und haben uns das Remis verdient. Am Ende war sogar der Sieg drin, wir haben eher zwei Punkte verloren“, bilanzierte Andree. Nachtigall sah eine verdiente Punkteteilung: „Es waren zwei verschiedene Halbzeiten. Nach fast einem Monat Spielpause war das in Ordnung von meinem Team.“

Rot-Weiß Kyritz – BSV Zaatzke 2:1 (0:1). Tore: 0:1 Andreas Spiess (45.), 1:1 Stefan Keiling (64., Strafstoßtor), 2:1 Driton Baliu (84.). Gelb-Rote Karte: Sven Streese (80., wdh. Foulspiel, Kyritz). Zuschauer: 77. Die Knatterstädter waren im ersten Durchgang spielbestimmend, ohne sich jedoch nennenswerte Chancen zu erspielen. „Da war Zaatzke cleverer, mit dem Pausenpfiff geht der Gegner in Führung“, berichtete Kyritz-Coach Ronny Krapat, dessen Team durch einen berechtigten Strafstoß zum Ausgleich kam. „Zuvor haben wir etwas Glück, da kann Zaatzke auch schon das 2:0 machen“, gab Krapat zu. Als man sich bereits auf eine Punkteteilung einstellte, schlug die große Stunde von Driton Baliu. Der Rot-Weiß-Angreifer narrte im gegnerischen Strafraum mehrere Spieler und schloss für die nach dem Platzverweis für Sven Streese nur noch zehn Kyritzer überlegt zum 2:1 ab. „Am Ende wäre das Remis wohl verdient gewesen. Wir haben uns aber das Spielglück erarbeitet, das uns oft fehlte. Es war auch eine Willensfrage meiner Mannschaft“, lobte Krapat.

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Die Mannschaft des Tages.
Die Mannschaft des Tages. © SPORTBUZZER

Tony Schulz schießt den Pankower SV an die Spitze

SV Garz-Hoppenrade – SV 90 Fehrbellin 2:1 (0:0). Tore: 1:0 Eric Pörschke (52.), 1:1 Fabian Werner (79.), 2:1 Pörschke (83.). Zuschauer: 70. Einen „Grottenkick“ sah Fehrbellin-Trainer Ronald Schubert: „Die Platzbedingungen und der kaum aufgepumpte Ball ließen kein wirkliches Fußballspiel zu.“ Im ersten Abschnitt sah er ein verteiltes Spiel, nach dem Seitenwechsel dafür seine Mannschaft mit Vorteilen. „Aber alles nur bis zum gegnerischen Sechzehner. Da fehlten uns dann Ideen oder Glück im Abschluss“, so Schubert, dessen Mannen nach dem Ausgleich postwendend das 1:2 schlucken mussten: „Da wollten wieder einige zu viel, statt den Punkt zu sichern. Diesen einen hätten wir uns eigentlich verdient.“

Pankower SV – Meyenburger SV 5:1 (2:0). Tore: 1:0, 2:0 Tony Schulz (3., 44.), 2:1 Jeremy Lange (49.), 3:1 Schulz (56.), 4:1 Sylvio Münch (72.), 5:1 Jan Eßmann (79., Strafstoßtor). Zuschauer: 261. Vor einer tollen Kulisse jubelten die Groß Pankower nach 90 Minuten aus zweifachem Grund – über den Sieg im Prignitz-Derby und die Eroberung der Tabellenspitze. „Wir haben das Spiel in der Hand gehabt“, sagte Pankows Co-Trainer Hannes Krüger: „Wir hatten den Tag einfach alles im Griff. Auch durch das Gegentor haben wir uns nicht verunsichern lassen.“ Der neue Primus spielte weiter sein Spiel und entschied die Partie mit dem dritten Treffer von Tony Schulz. „Das Ergebnis geht auch so in Ordnung, das war eine tolle Mannschaftsleistung von unseren Jungs“, resümierte Krüger. Aus einer geschlossenen Mannschaftsleistung ragte noch Dreifachtorschütze Tony Schulz heraus, der großen Anteil daran hatte, dass nun auch der Meyenburger SV nicht mehr ungeschlagen ist.

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