Der Ausflug von Torhüterin Almuth Schult im DFB-Pokalfinale zum gegnerischen Strafraum ist nicht bei allen gut angekommen. "Respekt vor ihrer Karriere, was sie alles gerissen hat", sagte Sofian Chahed, Trainer von Turbine Potsdam, nach dem 0:4 am Samstag im Endspiel gegen den VfL Wolfsburg und Schult. "Aber ich würde mir wünschen, dass sie den Ausflug nicht macht, das zeugt von Respekt. Es gehört im Fußball dazu, dass sie dann auch im Tor bleibt."
Schult, die zur kommenden Saison in die USA wechselt, hatte sich in der Schlussphase der da schon längst entschiedenen Partie vor einer eigenen Ecke auf den Weg in den Potsdamer Strafraum gemacht. Üblicherweise sind solche Bilder nur dann zu sehen, wenn das Spiel äußerst knapp ist – und die Torhüterin eine der letzten Chancen auf ein Tor ergreifen will.
"Unser Trainer sagt, manchmal muss man was Verrücktes machen, daraus entsteht dann was Neues", sagte Schult bei Sky zu ihrem Sturm-Intermezzo, bei dem sie aber nicht entscheidend eingreifen konnte: "Es hat aber leider nicht gepasst." Zudem erklärte die Nationalkeeperin, die beim RedaktionsNetzwerk Deutschland (RND) zum Kreis der Kolumnistinnen und Kolumnisten zählt: "Wir haben die letzten zwei Wochen im Training ein bisschen rumgeblödelt, ich habe beim Schusstraining sogar ein Seitfallzieher-Tor gemacht. So ist das entstanden, dass ich vielleicht sogar noch mal ein Tor für den VfL schießen könnte. Aber das Timing stimmte nicht, darum bin ich wieder abgedreht. Aber Entschuldigung an Turbine Potsdam, falls das falsch rüberkam - es war einfach die Emotion des letzten Spiels."
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