Wenn am 21. Mai 2022 das Finale um den DFB-Pokal im Berliner Olympiastadion ausgetragen wird, steht erstmals seit elf Jahren weder Borussia Dortmund noch der FC Bayern auf dem Spielfeld - das steht seit der BVB-Niederlage am Dienstagabend im Achtelfinale gegen den FC St. Pauli (1:2) fest.
Nutznießer 2011 war der FC Schalke 04 um Kapitän Manuel Neuer und die Stürmerstars Raúl und Klaas-Jan- Huntelaar, der erst die Bayern Halbfinale (1:0) eliminierte und dann im Endspiel gegen den damaligen Zweitligisten MSV Duisburg (5:0) den Titel holte und ganz Gelsenkirchen in einen tagelangen Freudentaumel beförderte.
Ein Pokal-Viertelfinale ohne die beiden besten deutschen Mannschaften der letzten Jahre liegt sogar noch deutlich länger zurück. Das gab es zuletzt in der Saison 2006/07. Zur Einordnung: Zu dem Zeitpunkt war Youssoufa Moukoko, der am Dienstagabend in der Schlussphase als Joker für die Dortmunder eingewechselt wurde, gerade einmal zwei Jahre alt.
Der BVB war damals in er zweiten Runde an Hannover 96 (0:1) gescheitert, Bayern München flog im Achtelfinale sensationell gegen Alemannia Aachen (2:4) raus. Im späteren Finale schlug der 1.FC Nürnberg den VfB Stuttgart (3:2) und qualifizierte sich damit direkt für den UEFA-Cup, obwohl als der FCN als Bundesliga-Sechster eigentlich den Umweg über den UI-Cup hätte gehen müssen.
Eine unverhoffte Europapokal-Teilnahme winkt durch das frühe Aus der beiden Top-Klubs auch in diesem Jahr. Von den aktuell noch im Wettbewerb verbliebenen Teams belegen derzeit mit Hoffenheim, Union und Freiburg nur drei Mannschaften einen internationalen Startplatz in der Bundesliga. Da Hoffenheim und Freiburg am Mittwochabend im direkten Duell aufeinander treffen, wären es im Viertelfinale maximal noch zwei.
Natürlich kann sich an der Platzierung in der Liga bis Mai noch einiges verschieben, doch die Wahrscheinlichkeit, dass es einen Überraschungs-Teilnehmer an der Europa League im kommenden Jahr gibt, ist in diesem Jahr so hoch wie lange nicht mehr - vielleicht sogar einen Zweitligisten. Dieser müsste allerdings den Pokal auch gewinnen, da seit 2014 nicht mehr der Final-Verlierer nachrückt, falls der Pokalsieger bereits international qualifiziert ist. Dann darf der Siebte der Bundesliga jubeln - über einen Startplatz in der Europa League.