Das war ein dickes Ausrufezeichen vom 1. FC Phönix Lübeck, der das Oberliga-Topspiel bei der Regionalliga-Reserve des SC Weiche Flensburg 08 verdient mit 3:1 gewonnen hat. Der Spitzenreiter kassierte die zweite Pleite in Folge und war mit diesem Ergebnis noch gut bedient.
Nico Fischer entschärfte Torjäger Cornils
Damit verkürzten die Lübecker den Abstand auf drei Punkte. Gleichzeitig untermauerten sie mit einer bärenstarken Leistung vor rund 200 Zuschauern ihre Titelambitionen. „Heute hat alles gepasst“, freute sich Sportchef Frank Salomon über die bislang beste Saisonleistung der „Adlerträger“. Der 55-Jährige hatte seine Elf umgebaut. So rückten Nico Fischer und Tomislav Blazheski von der Innenverteidigerposition auf die Außenbahnen. „Nico sollte Cornils (der Flensburger führt die Torjägerliste der Liga mit 12 Saisontreffern an, die Red.) in den Griff bekommen“, erklärte Salomon. Dafür rückten der zuletzt verletzte Dustin Thiel und Marc Lindenberg wieder ins Team. Nach schwächeren Leistungen in dieser Saison zeigten beide, was sie eigentlich können und waren dank einer konzentrierten Vorstellung ein Garant für den Auswärtssieg.




Pajonk zeigte sich formstärker und traf doppelt, Caglar vertändelt Ball
Die Gäste ließen hinten kaum etwas zu und erspielten sich eine Möglichkeit nach der anderen. Nachdem Thiel (17.), Fischer (19.) und Marcello Meyer per Freistoß (20.) noch vergaben, traf der aufgerückte Thiel (23.) per Kopfball nach einer Ecke von Kapitän Jan-André Sievers zur überfälligen 1:0-Führung. Absolut unnötig war der anschließende Ausgleich durch Cornils (43.), der davon profitierte, dass Phönix-Torwart Yilmaz Caglar den Ball vertändelte. Die Gäste schüttelten sich in der Halbzeitpause kurz und suchten nach dem Seitenwechsel weiter den Weg nach vorne. Während Ilyaas Mirroche (47.) scheiterte, machte es Torjäger Marco Pajonk (53.) besser. Der 27-Jährige zeigte sich an der Förde ebenfalls stark verbessert, auch wenn er kurz darauf alleinstehend vergab (55.). Seine Qualitäten zeigte „Ping-Pong-Pajonk“ erneut in der 64. Minute, als er nach einem feinen tiefen Pass von Meyer das 3:1 erzielte. Pajonk (75.), Mirroche (80.) und der eingewechselte Fares Hadj (90. + 1) ließen einen höheren Sieg aus.
"Wir haben es Phönix zu leicht gemacht"
„Aus dem Spiel heraus hatte Flensburg so gut wie keine Chance“, resümierte ein zufriedener Salomon. „Das 1:1 war ein Geschenk von Caglar, der kurz vor Schluss nochmal den Ball vertändelt hat.“ Flensburgs Trainer Thomas Seeliger hatte sich indes seinen Geburtstag anders vorgestellt. Der Fußballlehrer wurde am Freitag 53 Jahre alt. „Wir haben nicht verloren, weil die Lübecker so einen guten Kader haben, sondern weil wir nicht gut gespielt haben“, resümierte er gegenüber den LN. „Wir haben es ihnen einfach zu leicht gemacht. Es fehlte der Mut. Am Ende haben wir zu viele Fehler gemacht. Unsere Raumaufteilung war nicht gut, so dass wir Phönix zum Toreschießen eingeladen haben. Deshalb haben wir verdient verloren.“
Phönix Lübeck gewinnt gegen SC Weiche Flensburg II. 21.09.2019
1. FC Phönix Lübeck: Caglar – Fischer, Thiel, Lindenberg, Blazheski – Marcello Meyer, Saar (69. Matvieiev) – Sievers, Mirroche (82. Hadj), Al-Tamemy – Pajonk (83. Aouci).