Dennis Radke (28) ist Schriftführer in Gifhorns Kreisschiedsrichter-Ausschuss (KSA), kümmert sich unter anderem um die Pflege der Schiridaten im DFBnet. „Kleinigkeiten wie die neue Handynummer können die Schiris selbst ändern. Alles weitere darf ich in die Wege leiten.“ Etwa Qualifikationsänderung des jeweiligen Unparteiischen, also wenn der Schiri eine Klasse höher pfeifen darf oder runtergestuft wird. Bei rund 160 Unparteiischen im Kreis ist das nicht wenig Arbeit.
Radke erfüllt seine Aufgaben mit Leidenschaft. Anwesenheitsführung bei Lehrabenden, Einladungen und Vorladungen zu KSA-Sitzungen, Protokollführung, Ausstellung von Bescheinigungen und, und und. Alles Papierkram, Verwaltung, Statistik. Die Aufgaben des Schriftführers klingen nach verstaubtem Hinterzimmer, doch Radke lüftet mit seinem Enthusiasmus alles durch. Er höre oft die Frage, warum er sich das antut. Seine Antwort: „Wir haben im Ausschuss ein super Team. Das ist eine coole und tolle Truppe. Die ganze Arbeit macht mir Spaß.“ Rund drei Stunden investiert er wöchentlich in seinen Aufgabenbereich – „wenn dann noch eine Ausschusssitzung dazukommt, haut das rein.“



Seit 2012 ist er Mitglied des KSA, zunächst als Ansetzer für Freundschaftsspiele. „Da waren die Monate Juni bis August und Dezember bis Februar sehr arbeitsintensiv.“ 2018 wurde er Schriftführer, nun verteilt sich die Abeit übers ganze Jahr. Was für Radke aber dabei besonders wichtig ist: „Der kameradschaftliche Kontakt zu unseren Schiedsrichtern.“ Als Ansetzer lief viel über Mail-Verkehr, jetzt wird’s allein aufgrund der Anwesenheitsführung auf Lehrabenden persönlicher – wenn nicht gerade Corona für Abstand sorgt. „Mittlerweile kennt man seine Schiedsrichter und hat in der Regel ein Gesicht dazu.“
Was auch zu Radkes Job gehört: Er kümmert sich um die Verwaltungsentscheide gegen die Referees. Denn: Unparteiische sind auch nur Menschen und machen Fehler. Bei Verstößen gegen die Schiedsrichterordnung oder zu wenig besuchten Lehrabenden gibt es Strafen. „Das gehört natürlich zu den unangenehmeren Aufgaben. Ich bin in der Regel der, der am Anfang das Strafmaß bestimmt und in der KSA-Sitzung vorlegt. Dann wird diskutiert und mehrheitlich entschieden. 90 Prozent der Schiris sind dann auch einsichtig und wissen, was sie falsch gemacht haben.“
Die Zahl der Verstöße kann vielfältig sein. Sie reicht von nicht ordnungsgemäß ausgefüllten Spielberichten über zu spät abgegebene Sonderberichte (beispielsweise bei einer roten Karte) bis hin zu verpassten Spielleitungen. „Da gibt die Schiriordnung schon einiges her“, so Radke. Trotzdem halte sich die Zahl der Verwaltungsentscheide in überschaubaren Grenzen.
Begeisterter Schiedsrichter
Radke ist aber nicht nur ein engagierter Schriftführer für den Kreis, sondern auch begeisterter Referee für den TSV Hillerse. „Das macht mir super viel Spaß. Klar, es gibt immer ein paar Spiele, wo man sagt, das ist jetzt nicht so gut gelaufen – aber in der Regel passt das.“ Und so geht’s ihm im Lockdown ohne Amateurspielbetrieb gerade wie seinen rund 160 Kollegen. „Das Pfeifen fehlt einem schon sehr.“