In der Champions League mischt Eintracht Frankfurt in dieser Saison zum ersten Mal seit 1960 im Konzert der internationalen Top-Größen mit. Die SGE erreichte das Achtelfinale, trifft dort auf Serie-A-Spitzenreiter SSC Neapel. Auf einem wirtschaftlichen Niveau mit der europäischen Elite – zu der unter anderem die Premier-League-Granden Manchester City und FC Liverpool zählen – sieht sich der hessische Bundesligist aber nicht. "In England gibt es einen anderen Kapitalzugang. Da sind wir als Eintracht Frankfurt im internationalen Vergleich rein monetär nicht wettbewerbsfähig", sagt SGE-Sportvorstand Markus Krösche im Interview mit dem RedaktionsNetzwerk Deutschland (RND+), zu dem auch der SPORTBUZZER gehört.
Überhaupt schlägt der Frankfurt-Boss mit Blick auf die Entwicklungen auf dem internationalen Markt Alarm, verweist dabei exemplarisch auf Torjäger Robert Lewandowski, der den FC Bayern im vergangenen Sommer in Richtung des FC Barcelona verlassen hatte. "Selbst die Bayern verkaufen jetzt! Früher hätte es das doch nie gegeben, dass sie einen Robert Lewandowski abgeben müssen", so der 42-Jährige: "Dass Bayern München in eine Situation kommt, einen Spieler verkaufen zu müssen, weil sie auf dem Markt gegenüber Mitbewerbern wie Barcelona, Manchester City oder Paris Saint-Germain unterlegen sind, ist eine Gefahr für die Wettbewerbsfähigkeit der Bundesliga. Das gefährdet den deutschen Fußball."
Die Eintracht definiere sich nicht zuletzt deshalb abseits der wirtschaftlichen Komponente über andere Werte, die beim Aufbau eines schlagkräftigen Kaders helfen sollen. "Wir müssen unsere Geschichte erzählen und umsetzen, dass sich Spieler wie (Kolo) Muani, (Eric) Ebimbe oder (Jesper) Lindström hier wirklich weiterentwickeln. Wir sind wettbewerbsfähig, weil wir ein außergewöhnlicher Klub mit riesiger Strahlkraft sind. Wir müssen in Deutschland einen anderen Weg finden“, betont Krösche, der mit der Eintracht im vergangenen Jahr den Europa-League-Titel und damit den größten Erfolg der jüngsten Vereinsgeschichte feierte.
Aktuell befindet sich die Eintracht in der Bundesliga abermals im Rennen um die internationalen Plätze. Dass die Hessen auch in der kommenden Saison auf der größten europäischen Fußball-Bühne vertreten sind, ist für Krösche nicht zwingend notwendig. "Unsere Gesamtplanung ist nicht auf die Champions League ausgelegt. Es gibt kein Muss, einen internationalen Platz zu erreichen, das kommt immer ‚on top‘", so der SGE-Boss.
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