Ein Nürnberger wird zum Nürnberg-Retter: Nach zwei Toren von Fabian Nürnberger sollte das Horror-Szenario 3. Liga am ruhmreichen 1. FC Nürnberg doch noch einmal vorbeiziehen. Der Club gewann am Dienstagabend das Relegations-Hinspiel gegen den Drittligisten FC Ingolstadt überlegen mit 2:0 (2:0) - und beide Tore erzielte der 20 Jahre alte Nürnberger (22./45. Minute). Der alle überragende Mittelfeldakteur hätte sogar fast noch ein drittes Mal zugeschlagen. Sein Linksschuss klatschte an den Pfosten (66.).


„Es war ein guter Zeitpunkt, um zwei Tore zu machen“, kommentierte Matchwinner Nürnberger, der zuvor noch kein einziges Mal als Profi-Spieler getroffen hatte. Die Franken agierten nach dem Trainerwechsel von Jens Keller zum Gespann mit Interimschef Michael Wiesinger und Assistent Marek Mintal im praktisch leeren Max-Morlock-Stadion wie ausgewechselt. „Wir waren sehr gut eingestellt. Sie haben uns im Trainingslager richtig heiß gemacht. Das hat Schwung gegeben“, sagte Nürnberger zum Effekt des Trainerwechsels in der großen Notlage.
Mathenia über 90 Minuten arbeitslos
Die Franken dominierten gegen den Gast aus Oberbayern, dessen Spieler nach den zahlreichen englischen Drittliga-Wochen platt waren und fast wehrlos agierten. FCN-Torwart Christian Mathenia blieb arbeitslos. Das Rückspiel, das wegen der Corona-Krise ebenfalls ohne Publikum stattfinden muss, findet am Samstag im Ingolstädter Sportpark statt.
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„Das Spiel ist komplett in die falsche Richtung gelaufen für uns“, sagte FCI-Trainer Tomas Oral: „Im Rückspiel brauchen wir ein frühes Tor. Nürnberg-Keeper Christian Mathenia mahnte, dass der Abstieg noch nicht verhindert sei: „Natürlich kann noch etwas passieren. Im Fußball hat man schon die verrücktesten Sachen gesehen.“
Wiesinger mahnt: "Demütig bleiben"
Wiesinger und Mintal hatten ihre einwöchige Vorbereitung unter anderem mit einem Trainingscamp im niederbayerischen Bad Gögging anscheinend bestens genützt. „Die Basis ist da, ein erster Schritt ist getan“, meinte Wiesinger nach dem „verdienten 2:0 unserer Mannschaft“. Trotzdem werde man vor dem Rückspiel „demütig bleiben“. Matchwinner Nürnberger erklärte: "Wir waren sehr gut eingestellt. Sie haben uns im Trainingslager richtig heiß gemacht. Das hat Schwung gegeben.“