21. März 2023 / 15:20 Uhr

Ginter und Can wollen Euphorie zur Heim-EM wie beim Sommermärchen 2006: "Einheit mit 80 Millionen bilden"

Ginter und Can wollen Euphorie zur Heim-EM wie beim Sommermärchen 2006: "Einheit mit 80 Millionen bilden"

Heiko Ostendorp und Roman Gerth
RedaktionsNetzwerk Deutschland
Die Stimmung vom Sommermärchen 2006 soll es auch im kommenden Jahr bei der EM in Deutschland geben, hoffen Matthias Ginter (Mitte, oben) und Emre Can.
Die Stimmung vom Sommermärchen 2006 soll es auch im kommenden Jahr bei der EM in Deutschland geben, hoffen Matthias Ginter (Mitte, oben) und Emre Can. © IMAGO/United Archives/Panthermedia/Beautiful Sports (Montage)
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Nach der enttäuschenden WM setzt das DFB-Team auf mehr Fannähe – und hofft, auch sportlich mit Blick auf die Heim-EM 2024 wieder eine gute Stimmung in Deutschland zu entfachen. Matthias Ginter und Emre Can wollen im kommenden Jahr eine ähnliche Euphorie wie bei der WM 2006 im Land erleben.

Als die als "Sommermärchen" berühmt gewordene WM 2006 in Deutschland begann, waren zwei heutige Nationalspieler gerade mal auf dem Weg in die Pubertät. Je zwölf Jahre waren Matthias Ginter und Emre Can damals alt, gingen in die 5. Klasse – und waren selbstverständlich schon begeisterte Fußballkids und Fans. Damals dachten beide vermutlich noch nicht mal im Traum daran, dass sie eines Tages ein großes Turnier im eigenen Land mit dem Adler auf der Brust erleben könnten – jetzt ist dieser Traum nur noch wenige Schritte entfernt. In knapp 15 Monaten beginnt die Heim-EM 2024, die Europameisterschaft in Deutschland. "Natürlich will jeder bei diesem Turnier dabei sein", sagte Ginter bei der Medienrunde am Dienstag nach dem Vormittagstraining auf dem DFB-Campus. Rückkehrer Can hat logischerweise ähnliche Ambitionen.

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Ginter über Sommermärchen 2006: "Helden auf dem Platz"

2014 gab Ginter sein Debüt für die A-Nationalmannschaft, wurde in Brasilien Weltmeister, holte zwei Jahre später die Silbermedaille bei den Olympischen Spielen in Rio de Janeiro und gewann 2017 den Confed-Cup – doch ein großes Turnier im eigenen Land hat auch er noch nicht erlebt. Freiburgs Abwehrboss weiß noch genau, was er vor 17 Jahren fühlte: "Das ist eine wahnsinnig tolle Kindheitserinnerung. Es waren überall Deutschlandfahnen, das Public Viewing wurde praktisch erfunden, das ganze Land stand hinter der Nationalelf. Das waren Helden auf dem Platz", so Ginter, der sich genau diesen Spirit auch für die EM im kommenden Sommer wünscht: "Es ist unser riesengroßes Ziel, so einen Zusammenerhalt auch 2024 hinzubekommen."

Kollege Can, der sein Länderspiel-Debüt 2015 und damit ein Jahr später als Ginter feierte, beim Gewinn des Confed-Cups ebenfalls dabei war und mit dem FC Bayern (Champions League, Meister, DFB-Pokalsieger), Juventus Turin (Meister) und Borussia Dortmund (Pokalsieger) schon zahlreiche weitere Titel sammelte, sieht es genauso: "Wir wollen mit 80 Millionen eine Einheit bilden – dann können wir auch erfolgreich sein."

Völler betont "einmalige Chance" bei Heim-EM 2024

Bereits am Montag hatte Rudi Völler die DFB-Elf auf die Heim-EM eingeschworen. Der neue Sportdirektor appellierte: "So ein Turnier im eigenen Land ist eine einmalige Chance für jeden. Ich durfte das 1988 und auch 2006 selbst erleben – das war einfach großartig. Und jetzt hat jeder die Gelegenheit, auf diesen Zug aufzuspringen." Die Chancen für Can und Ginter stehen jedenfalls nicht schlecht.

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