24. Februar 2020 / 14:58 Uhr

Holstein Kiel II kassiert 0:4-Niederlage beim VfB Lübeck

Holstein Kiel II kassiert 0:4-Niederlage beim VfB Lübeck

Jan-Phillip Wottge
Kieler Nachrichten
Während die Lübecker den Treffer zum 3:0 feiern, lassen sdie Kieler Johann Berger (Mitte) und Tom Baller (rechts) enttäuscht die Köpfe hängen.
Während die Lübecker den Treffer zum 3:0 feiern, lassen sdie Kieler Johann Berger (Mitte) und Tom Baller (rechts) enttäuscht die Köpfe hängen. © jpw
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Der VfB Lübeck entpuppte sich als Meister der Schlammschlacht! Vor 2649 Zuschauern auf der Lübecker Lohmühle gewannen die Hansestädter das prestigeträchtige Landesderby der Fußball-Regionalliga Nord gegen Holstein Kiel II auf nicht regionalligatauglichem Geläuf und im Dauerregen mit 4:0.

Etwa 30 Minuten hielt der Rasen auf der Lohmühle einem Fußballspiel stand, dann kapitulierte er ob der Regenmassen der Vortage. Tief, weich, rutschig. Doch als der Rasen nicht mehr wollte, war das Derby bereits entschieden. „Wir haben die Verhältnisse perfekt angenommen. Wir wussten, dass es immer schwieriger werden würde. Deswegen waren die frühen Tore enorm wichtig. Letztlich zählen im Derby die drei Punkte, die haben wir“, sagte Lübecks Ahmet Arslan. Der 25-jährige VfB-Torjäger sorgte für die ersten Ausrufezeichen: Traf er nach drei Minuten noch aus spitzem Winkel den Außenpfosten, gab er nach sieben Minuten den Kieler Stimmungskiller. Eine Deichmann-Flanke brachte er per Scherenschlag vorbei an KSV-Keeper Timon Weiner zum 1:0 ins Tor. Die Jungstörche hatten sich noch nicht geschüttelt, da schlug Arslan nach Doppelpass mit Marvin Thiel zum zweiten Mal zu (11.).

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„Genau das wollten wir eigentlich vermeiden. Wir wollten solange wie möglich die Null halten, damit Lübeck irgendwann nervös wird. Das Spiel in die Tiefe haben wir schlecht verteidigt, waren im Zentrum zu offen“, sagte KSV-Coach Nicola Soranno nach der zweiten Derbyschlappe binnen zehn Wochen. Den dritten Nackenschlag servierte Winterneuzugang Morten Rüdiger, der eine Thiel-Flanke ungehindert zum 3:0 (32.) einköpfte. „Wir stehen beim ersten und beim dritten Gegentor zu weit weg vom Gegenspieler. Diese Fehler sind uns schon im Hinspiel unterlaufen. Lübeck hat eine brutale Qualität im Abschluss. Bei 0:3 und dem tiefen Rasen war es schwer, hinterherzulaufen“, konstatierte KSV-Kapitän Tjorve Mohr.

TORbuzzer Folge 23 - Enthalten sind heute die Tore der Partie VfB Lübeck vs. Holstein Kiel II

Doch anders als noch im Hinspiel stemmten sich die Kieler gegen die Niederlage, boten im Schlamm teilweise ein Duell auf Augenhöhe. Fußball gespielt wurde jedoch nur noch wenig. Justin Njinmah prüfte aus spitzem Winkel VfB-Keeper Lukas Raeder (56.). Dann knallten bei Lübecks Ryan Malone die Sicherungen durch: In Erwartung einer Ecke schlug der VfB-Verteidiger Kiels Barne Pernot gezielt ins Gesicht – Rote Karte (61.). Das Lübecker Publikum feierte den Rotsünder beim Verlassen des Platzes mit stehenden Ovationen – kein Kommentar! „Er trifft mich klar im Gesicht“, erklärte Pernot. Malone wird dem VfB somit im Spitzenspiel am Sonnabend beim VfL Wolfsburg II fehlen.

Fortan verflachte das Derby vollends zum Matschwaten. Letzter Höhepunkt: VfB-Joker Elsamed Ramaj traf mit dem Schlusspfiff zum 4:0 (90.). „Lübecks Sieg geht in Ordnung. Das letzte Tor hätten wir uns sparen können. Über weite Strecken hatte das auf dem Platz nicht mehr viel mit Fußball zu tun“, sagte Soranno. Für die Jungstörche geht es am kommenden Sonntag (14 Uhr) mit dem Heimspiel gegen Hannover 96 II weiter.

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VfB Lübeck - Holstein Kiel II (4:0)

Vor der Partie gab es auch auf der Lohmühle eine Gedenkminute für die Opfer des Hanauer Todesschützen.  Zur Galerie
Vor der Partie gab es auch auf der Lohmühle eine Gedenkminute für die Opfer des Hanauer Todesschützen.  ©
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Regionalliga-Saison 2019/2020 VfB Lübeck

Los ging die Saison 2019/2020 am 27. Juli 2019 mit einem 3:1-Heimsieg über den SSV Jeddeloh. Vor 2413 Zuschauern auf der Lohmühle trafen Tommy Grupe (v.l.), Ahmet Arslan und Patrick Hobsch. Zur Galerie
Los ging die Saison 2019/2020 am 27. Juli 2019 mit einem 3:1-Heimsieg über den SSV Jeddeloh. Vor 2413 Zuschauern auf der Lohmühle trafen Tommy Grupe (v.l.), Ahmet Arslan und Patrick Hobsch. ©

VfB: Raeder – Malone, Grupe, Kim – Riedel, Rüdiger (81. Bombek), Mende, Deichmann, Thiel (64. Lippert) – Arslan (71. Ramaj), Hobsch.

Holstein II: Weiner – Coffie, Pernot, Mohr – Berger – Niebergall, Alt (46. König), Sander, Baller, Griese (46. Njinmah) – Kulikas.

Schiedsrichter: Hendrik Duschner (SC Borgfeld) – Tore: 1:0, 2:0 Arslan (7./11.), 3:0 Rüdiger (31.), 4:0 Ramaj (90.) – Rote Karte: Malone (61.) wegen Tätlichkeit – Gelbe Karten: Thiel, Deichmann/Mohr (2.), Pernot (2.), Niebergall (5.), Sander – Zuschauer: 2649.

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