21. Februar 2022 / 16:52 Uhr

In Kopenhagen: Emotionaler Abschied für Wolfsburg-Torjäger Wind

In Kopenhagen: Emotionaler Abschied für Wolfsburg-Torjäger Wind

Engelbert Hensel
Wolfsburger Allgemeine / Aller-Zeitung
Hat sich in Kopenhagen von den Fans verabschiedet: Jonas Wind vom VfL Wolfsburg.
Hat sich in Kopenhagen von den Fans verabschiedet: Jonas Wind vom VfL Wolfsburg.
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Erst das erste Tor für den VfL Wolfsburg, dann der Abschied von den Fans des FC Kopenhagen - Jonas Wind, der Neuzugang der Niedersachsen, hat ein emotionales Wochenende hinter sich.

Am Samstag das erste VfL-Tor und am Sonntag der gebührende Abschied von den Fans des FC Kopenhagen – Jonas Wind hat ein emotionales Wochenende hinter sich. Wolfsburgs Neuzugang wurde im Hexenkessel Telia Parken von den Kopenhagener Fans gefeiert.

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26.300 Anhänger waren am Sonntag gekommen, um den Tabellenführer der dänischen Superliga im Spiel gegen Odense zu sehen, zuvor jedoch wurde der Neu-Wolfsburger verabschiedet. Wind richtete per Megaphone ein paar herzliche Worte an die Kopenhagener Fans. Wind, in der eigenen Jugend ausgebildet, erzielte in 113 Spielen 46 Treffer für den Dänen-Klub, zudem bereitete er noch 25 Treffer vor, in dieser Saison waren ihm in 27 Pflichtspielen zwölf Treffer gelungen. Sein Vater ist Ex-Profi und aktuell noch Team-Manager des FC Kopenhagen, Ende des vergangenen Jahres war jedoch bekannt geworden, dass man sich im Sommer trennt.

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12 Millionen Euro hat der VfL für den Stürmer bezahlt – aber Winds Ex-Klub soll bei einer bestimmten Anzahl von Spielen beim VfL noch einen Nachschlag bekommen. Zudem sollen die Kopenhagener noch Kohle erhalten, sollte der VfL Wind mal verkaufen.

Wind hatte am Samstag beim 1:2 gegen Hoffenheim ein wunderschönes Tor erzielt, das er selbst mit einleitete, als er die Kugel per Hacke auf Max Kruse ablegte, der wiederum spielte den Ball rechts raus zu Maximilian Philipp, der dann Wind bediente. Der Neuzugang traf mit einem tollen Schlenzer ins lange Eck sehenswert. „Das Tor von Jonas war geil. Es freut mich natürlich für ihn“, so Wind-Mitspieler Kruse am Montag bei Twitch. „Aber er schießt ja jede zweite Minute aufs Tor, er muss ja irgendwann mal treffen...“, legte Kruse, der wie Wind im Winter kam, schmunzelnd nach.

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Wind selbst war einerseits happy über sein erstes VfL-Tor, andererseits auch enttäuscht, dass es eben am Ende nicht zum dritten Sieg in Folge gereicht hatte. Der Neuzugang fasste bei Wölfe-TV seine Gefühlslage so zusammen: „Es war schön, das erste Tor zu erzielen, ein tolles Gefühl in diesem Moment - aber das ist nicht das, was in meinem Kopf ist, sondern, dass wir verloren haben.“

Für Wind und Co. beginnt am Dienstag die Vorbereitung fürs Spiel am Samstag bei Borussia Mönchengladbach. Droht dem zuletzt gefestigt wirkenden VfL nach der Niederlage gegen 1899 nun wieder eine Negativserie wie in der Hinrunde, als die Wolfsburger nach dem Hoffenheim-Spiel gegen Gladbach (1:3), bei Union Berlin (0:2) und gegen Freiburg (0:2) nicht nur verloren, sondern dabei auch noch erschreckende Auftritte abgeliefert hatten? Florian Kohfeldt schüttelt den Kopf. Er ist sich sicher: Sein Team werde nach dem Fünf-Minuten-Blackout gegen Hoffenheim mit Wut im Bauch ins Spiel bei den Gladbachern, die am Sonntag in Dortmund eine 0:6-Klatsche bezogen hatten, gehen. Die Mannschaft ist auf jeden Fall gefestigter“, ist sich Kohfeldt sicher.

Er begründet es so: Obwohl die Hoffenheimer mit 2:1 in Führung gegangen waren, „war eine Mannschaft zu sehen, die alles probiert, das Spiel noch zu drehen. Und genau so werden wir das schwere Spiel in Gladbach auch angehen. Ich erwarte da nicht, dass wir zurückzucken, sondern ich erwarte eher, dass wir vielleicht eine gewisse positive Wut in uns haben, weil wir uns nicht belohnt haben“, sagt der Trainer vor der Trainings-Doppelschicht seines Teams am Dienstag.

Mit Wolfsburg und Gladbach treffen zwei Teams auf-einander, die oben mitspielen wollten, aber die Realität heißt unteres Tabellen-Mittelfeld – mit Tuchfühlung zum Relegationsplatz. „Gladbach ist in einer ähnlichen Situation wie wir“, sagt Marcel Schäfer. Beide Teams haben in der Rückrunde erst sieben Punkte geholt, in der Tabelle haben die Wolfsburger als Zwölfter nur einen Zähler mehr auf dem Konto als die Elf vom Niederrhein, die 13. ist.

Und doch sieht der VfL-Sportdirektor die Wolfsburger vor diesem Duell leicht im Vorteil. „Auch wenn wir gegen Hoffenheim verloren haben - der Auftritt an sich macht Mut für die kommenden Aufgaben, ganz klar. Rein spielerisch war das ein deutlicher Schritt nach vorn, nachdem ich zuvor immer von kleinen Schritten gesprochen hatte“, betont der VfL-Meisterspieler, der jedoch fordert, dass das Team in Gladbach kaltschnäuziger auftreten müsse. Das weiß auch Wind.

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