Der VfB Lübeck fährt in Sachen Aufstieg in die 3. Liga eine konsequente Linie, bleibt beim klaren Nein zu einem möglichen Aufstiegsendspiel gegen VfL Wolfsburg II und treibt stattdessen seine Planungen für die 3. Liga vorran. Nach intensiver rechtlicher Beratung stellte Vorstandssprecher Thomas Schikorra, selbst Rechtsanwalt, fest: "Das Ding ist absolut wasserdicht, es wird keine Relegation mit Wolfsburg geben. Der NFV wird einen Saisonabbruch beschließen, wir werden aufsteigen." Am Nachmittag teilte er das dem Trainerteam und der mittlerweile stark verunsicherten Mannschaft mit. Trainer Rolf Landerl beauftragte er, einen Plan für die Drittligavorbereitung zu erstellen, Sportdirektor Rocco Leeser wird die Kaderplanung vorrantreiben - das gesamte Profi-Team, das sich bisher "kontaktarm" fit gehalten hatte, wird er nun zeitnah in den Urlaub verabschieden.
Abbruch: ja. Keine Absteiger: okay! - Relegation: Nein!
Im Video-Voting hatten die 18 Nord-Regionalligisten am Donnerstag den Verband (NFV) per "Meinungsbild" empfohlen die Corona-Saison 2019/20 abzubrechen, keine Mannschaft absteigen zu lassen, die Liga um die Aufsteiger aus den Oberligen aufzustocken - und die Wertung der Saison per "Quotientenregel" vorzunehmen. Danach hieße der Aufsteiger in die 3. Liga VfB Lübeck. Der Tabellenzweite VfL Wolfsburg II initierte aber ein Veto - und tatsächlich stimmt die Liga mit 8:6 (vier Enthaltungen) für ein Entscheidungsspiel (Relegation) um den Aufstieg zwischen dem VfB und dem VfL II. So der aktuelle Stand, auf den der VfB wie beschrieben reagiert hat - und dies nun auch öffentlich kundtut.




VfB-Erklärung: Aufsteiger kann nur VfB Lübeck heißen
"Von unserer Seite ist zu ergänzen, dass im Zuge der gestrigen Meinungsbildung offenbar der rechtliche Rahmen, in dem wir uns bewegen, noch nicht hinreichend deutlich geworden ist. Bei Abbruch der Saison kann die Regionalliga Nord einen Aufsteiger nur dann benennen, wenn die Saison gewertet wird. Nach allen denkbaren objektiven und rechtlich vertretbaren Wertungskriterien kann der Aufsteiger nur VfB Lübeck heißen", heißt es in der Erklärung.
Planung für die 3. Liga an der Lohmühle schon im vollen Gange
Und weiter unmissverständlich: "Wir werden vor diesem Hintergrund unsere Planungen für die 3. Liga konsequent vorantreiben. Dies bedeutet, dass wir die bereits begonnenen infrastrukturellen Maßnahmen am Stadion, die für den Spielbetrieb in der 3. Liga erforderlich sind, fortsetzen und bis zum 30.06.2020 beenden werden. Darüber hinaus werden wir in den kommenden Wochen unseren Kader für die 3. Liga zusammenstellen." Mit den Arbeiten am Stadion, die im vollen Gange sind und eine knappe sechsstellige Summe kosten werden, setzt der VfB Lizenzauflagen für die 3. Liga um.