Kurz vor dem Saisonfinale nahm der sonst so stille Dortmunder Sportdirektor Michael Zorc das Heft in die Hand und verkündete: "Wir gehen mit Lucien Favre definitiv in die neue Saison – unabhängig davon, ob wir Meister werden oder nicht." Hut ab!
Favre hat den BVB besser gemacht
Offenbar sah sich Zorc tatsächlich genötigt klarzustellen, dass der BVB mit seinem Trainer weitermachen will – was für ein schlechter Witz. Zur Erinnerung: Wir reden hier über den Trainer, der den zuletzt so unsteten Klub erst im vergangenen Sommer übernahm, der einen kompletten Umbruch zu bewerkstelligen hatte, der endlich wieder attraktiven Fußball spielen ließ, jeden Spieler besser machte, bislang 69 Punkte aus 31 Spielen holte und drei Spieltage vor dem Ende noch Chancen auf die Meisterschaft hat. Silberne Löffel dürfte der Schweizer auch kaum geklaut haben.
Die Trainer-Karriere von Lucien Favre in Bildern
Favre wird zu Unrecht infrage gestellt
Stattdessen zeigt sich anhand dieser Tatsachen die ganze Absurdität des aktuellen Fußballgeschäfts. Da wird ein Trainer ernsthaft nach nur neun Monaten infrage gestellt, der nachweislich überragende Arbeit abgeliefert hat, weil er das Derby gegen Schalke verlor und danach in der Emotion den Titel (zu früh) abschenkte.



Es bleibt zu hoffen, dass die BVB-Verantwortlichen ihren – eigentlich völlig unnötigen Äußerungen – auch Taten folgen lassen und schon bald den Vertrag mit Favre vorzeitig verlängern werden. Einen besseren werden sie nämlich garantiert nicht finden.