08. Februar 2022 / 11:16 Uhr

Überraschung: Steinbrecher holt in Hannover den U18-Landesmeister-Titel über 200 Meter

Überraschung: Steinbrecher holt in Hannover den U18-Landesmeister-Titel über 200 Meter

Matthias Abromeit
Hannoversche Allgemeine / Neue Presse
Augen zu und los: Emmy Lisanne Steinbrecher (vorn) aus Harkenbleck sprintet im SLZ.
Augen zu und los: Emmy Lisanne Steinbrecher (vorn) aus Harkenbleck sprintet im SLZ. © Abromeit
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Hallen-Landesmeisterschaft der Männer, Frauen und U18-Jugend im hannoverschen Sportleistungszentrum: Höhen, Tiefen und unerwartete Erfolge.

Die Hallen-Landesmeisterschaft der Männer, Frauen und U18-Jugend im hannoverschen Sportleistungszentrum (SLZ) hat ihre große Überraschung gehabt. Emmy Lisanne Steinbrecher, Harkenbleckerin im Trikot von Rukeli Trollmann Isernhagen, hat dafür am Ende gesorgt. Auf der 200-Meter-Runde, dem vierten Auftritt der Mehrkämpferin bei der Meisterschaft, holte sich Steinbrecher den Titel der U18-Jugend.

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„Das war von ihr ein heftiger und toller Kampf bis zur Ziellinie“, sagte Trainer Berno Wittkopf. Auf der Zielgeraden wehrte die 16-Jährige den Angriff von Luna Fischer (VfL Eintracht Hannover/25,81 Sekunden) und Mayleen Bartz (VfL Stade/25,83) ab und siegte in 25,63 Sekunden. Platz sieben belegte Charlotte Dörrie vom TKJ Sarstedt (26,66).

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„Damit hat Emmy auch die Qualifikationszeit für die deutsche U20-Meisterschaft um sieben Hundertstelsekunden unterboten. Ich habe gleich für Sindelfingen gemeldet“, sagte Wittkopf. Allerdings kann die Maximalanzahl der 200-Meter-Plätze für die DM noch einen Strich durch die Rechnung machen, falls zu viele die Qualifikation erfüllt haben.

Vor ihrem Triumph hatte Steinbrecher Höhen und Tiefen gehabt. Der Weitsprung mit nur 4,70 Metern und Platz zwölf war er Tiefpunkt. „Da ist der Anlauf noch überhaupt nicht konstant“, sagte der Trainer. Der erste 60-Meter-Hürden-Sprint über die neue Hürdenhöhe in 9,30 Sekunden und Platz acht war vielversprechend, der 60-Meter-Sprint ebenso. Nach 8,08 Sekunden im Vorlauf holte sie unter den 25 Starterinnen einen der acht Finalplätze und sprintete dort in 8,09 Sekunden auf Rang sieben. Vor ihr lag, anders als beim Langsprint, nur die Sarstedterin Dörrie. Sie toppte ihre 8,04 Sekunden aus dem Vorlauf minimal und lag nach 8,03 Sekunden auf Platz fünf.

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Feentje Heß fehlt eine Hundertstel zum Finale

In der Hundertstelsekundenlotterie zog Feentje Heß (SG Bredenbeck-Holtensen) dagegen wieder eine Niete. Vor zwei Wochen bei der U20-Meisterschaft fehlte ihr eine Hundertstel zum Finale, nun waren es zwei. Ihre 8,12 Sekunden waren nach allen vier Vorläufen nur die neuntbeste Zeit.

Nur auf einen Start gesetzt hatte Delphine Drath, Laatzenerin im Trikot des TK Hannover. Auf das 800-Meter-Rennen und den dort fast sicheren Titel verzichtete sie und konzentrierte sich auf die 400 Meter. Nach der Hälfte sah sie schon wie die Siegerin aus. Doch am Ende ließen die Kräfte nach und Merle Schmidt aus Stade zog in 59,13 Sekunden noch vorbei. Draths Steigerung auf 59,41 Sekunden reichte nicht, weil sich die Rivalin um eine Sekunde verbesserte.

Impressionen von der Hallen-Landesmeisterschaft der Männer, Frauen und U18-Jugend im hannoverschen Sportleistungszentrum (SLZ)

Impressionen von der Hallen-Landesmeisterschaft der Männer, Frauen und U18-Jugend im hannoverschen Sportleistungszentrum (SLZ). Zur Galerie
Impressionen von der Hallen-Landesmeisterschaft der Männer, Frauen und U18-Jugend im hannoverschen Sportleistungszentrum (SLZ). © Abromeit

Silberplakette für Bjarne Bernstein

Eine 400-Meter-Medaille holte auch Keno Waldeck. Gleich im ersten Jahr in der U18-Klasse sprintete das Nachwuchs-Ass der TS Großburgwedel in 55,75 Sekunden auf Platz zwei. Sein Vereinskollege Jan Krohn, auch als Sprinter sowie Mittelstreckler erfolgreich, setzte auf den 60-Meter-Hürden-Sprint. In 9,68 Sekunden gab es U18-Rang vier. Silber über 3000 Meter holte Bjarne Bernstein, Kirchdorfer im Trikot von Hannover 96, in 9:16,93 Minuten.

Für eine Überraschung in den Frauen-Wettbewerben sorgte Hannah Omer (Rukeli Trollmann Isernhagen). „Wegen ihres Medizinstudiums kann sie nur dreimal pro Woche trainieren. Dass sie dennoch so schnell ist, hat mich schon erstaunt“, sagte Trainer Wittkopf. In 25,83 Sekunden düste Omer auf der 200-Meter-Runde auf Rang fünf. Zuvor hatte sie auf der für sie zu kurzen 60-Meter-Sprint-Distanz als 13. in 7,99 Sekunden das Finale verpasst.

Letzter Wettbewerb: 4x200-Meter-Staffel der Männer

Die Platzierungen waren für Marlene Paez Friedrichs vom TSV Barsinghausen in den Frauen-Rennen über 1500 Meter (12./ 5:32,76) und 3000 Meter (10./12:01,17) egal. Dass sie als Letzte jeweils weit hinterherlief, ebenso. Denn mit ihren Zeiten war die W50-Athletin dennoch top: Über 3000 Meter ist sie in ihrer Altersklasse die aktuelle Nummer eins in Deutschland, über 1500 Meter die Zweitschnellste.

Das Beste kam für den TSV Neustadt zum Schluss. Als letzter Wettbewerb stand die 4x200-Meter-Staffel der Männer an. Seit fünf Jahren bilden Johannes Becker-Hounslow, Björn Herschel, Nico Leinemann und Dennis Kannemacher ein Team, konnten in den vergangenen Jahren wegen oft abgesagter Staffelrennen aber nie ihre Stärke zeigen. Nun holten sie in 1:36,05 Minuten Bronze.

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