Doch reicht es auch für den ganz großen Wurf beim Budenzauber? Nicht Da-da-da, sondern Mar-Mar-Mar – mit Marcel Hansen, Marcello Meyer und Marco Pajonk gibt ein virtuoses Kicker-Trio den Takt bei Strand 08 vor. Bereits zwei Mal (2015, 2016) staubte Meyer die Wahl zum Top-Spieler des Masters ab. Entsprechend selbstbewusst gibt sich der 28-Jährige: „Wir können ein Wörtchen mitreden. Sind ziemlich erfahren. Es kommt jedoch darauf an, diszipliniert zu spielen. Verteidigen kann mittlerweile jeder.“ Für Meyer hielt die Gruppenauslosung eine besondere Note („Wie gemalt“) bereit, trifft er doch auf seine Ex-Klubs SC Weiche Flensburg 08 und den VfB Lübeck sowie auf den TSB Flensburg mit seinem guten Freund Lasse Sohrweide. Ein Panini-Sammelbild seines Ex-Coaches Daniel Jurgeleit klebt noch immer als Glücksbringer auf Meyers Schienbeinschoner. Und diese wird er benötigen, dennoch verrät er mit einem Augenzwinkern: „Alles ist in den letzten Jahren verbissener geworden, dabei soll es doch in erster Linie Spaß bringen. Mir würde der Turniersieg auch schon ohne eigenen Torerfolg reichen.“
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Schon 2018 sorgten Meyer&Co. für den absoluten Farbtupfer, als sie den VfB Lübeck in einer 8:3-Torgala vom Kunstrasen fegten. Die Halle tobte. „Mit Vollgas und Tempo kann man die Fans auf seine Seite ziehen“, prognostiziert Strands Coach Frank Salomon, der sich zum Saisonende bei den Timmendorfern zurückziehen wird, doch zuvor soll die zweite Oberligameisterschaft in Folge eingetütet werden: „Das ist unser Anspruch.“ In Kiel sieht er alle Teams auf Augenhöhe: „Jeder hat das Zeug, dort zu gewinnen. Die Motivation und der Glücksfaktor werden den Ausschlag geben. Wir haben jede Menge Selbstvertrauen.
Selbstvertrauen hat sich auch der VfB Lübeck erarbeitet. Die Hansestädter sind in der Regionalliga Nord erster Verfolger von Ligaprimus VfL Wolfsburg II und schielen immer noch mit einem Auge Richtung Regionalliga. Die Leistungen des VfB veranlassten SHFV-Präsident Hans-Ludwig Meyer im November dazu, die Lübecker auf den Favoritenschild für den Sieg in der Kieler Sparkassen-Arena zu heben. Allerdings werden auch die Kicker des Regionalligakaders am 5. Januar noch weitestgehend im Urlaub weilen. „Wir haben noch bis zum 14. Dezember gespielt. Unsere Spieler benötigen ihre Pause und die endet erst am 14. Januar“, ließ Lübecks Sportdirektor Stefan Schnoor bereits bei der Gruppenauslosung wissen.
Eindrücke vom Hallen-Masters 2018
Der VfB schickt seine Talente zum SHFV Lotto Masters. Die U23 mischt zurzeit die Oberliga auf. Als Fünfter im Aufstiegsjahr hätten auch die Youngster die Kriterien zur Masters-Qualifikation erfüllt. „Für meine jungen Spieler ist es eine herausragende Belohnung und wird ihnen in der Entwicklung mit Sicherheit einen Schub geben“, prognostiziert U23-Coach Serkan Rinal, der Rolf Landerl beim Masters als Cheftrainer vertreten wird. „Vielleicht müssen wir erst den Respekt vor der großen Kulisse abschütteln, aber dann wollen wir unsere Philosophie umsetzen – gerne im Hurrastil ohne jedoch blauäugig zu werden.“ Seine akribische Nachwuchsarbeit trägt Früchte. Hendrik Bombek, Krenar Svirca und Lucas Will rückten bereits in der Hinserie regelmäßig in den Regionalligakader auf. „In Kiel geben Kleinigkeiten den Ausschlag, aber auch Technik, Cleverness und Erfahrung. Wir werden sehen, wie weit wir sind und saugen die Atmosphäre auf“, sagt Rinal, der selbst im Turnierverlauf mit dem typischen Auf und Ab eines jungen Teams rechnet.