Vjekoslav Taritas ist die Entdeckung der Saison beim SV Preußen Reinfeld. Der 20-Jährige hatte großen Anteil, dass sich der Aufsteiger frühzeitig ins gesicherte Mittelfeld der Flens-Oberliga absetzen konnte, ehe die Saison bekanntlich abgebrochen wurde.



Taritas kam im Sommer 2019 als Nobody vom TSV Bargteheide II
Den Kroaten hatte vor der Saison kaum einer auf dem Zettel, als er im vergangenen Sommer vom TSV Bargteheide II (Kreisklasse A) in die „Karpfenstadt“ gewechselt ist. Der in Zagreb geborene Rechtsaußen spielte zuvor in seiner Heimat (bei NK Mladost Zdralovi), in Griechenland (Arsenal Elite Academy) und in der Slowakei (FC Dac 104) und hat in seinem erst zweiten Jahr in Deutschland schnell auf sich aufmerksam gemacht. Dank seiner guten taktischen Ausbildung und Schnelligkeit war er für seine Gegenspieler nur schwer zu stoppen. Zudem erzielte das Offensivtalent fünf Tore in 19 Spielen.
Nächster Schritt in der Regionalliga angestrebt
Der Verein möchte mit „Vjeki“ gern verlängern. „Wir hoffen, dass er bleibt, was aber schwierig ist. Die Chancen stehen 50:50“, sagt Sportvorstand Jan-Hendrik Schmidt. Der Grund: Taritas liebäugelt mit einem Wechsel in die Regionalliga. „Er möchte gern den nächsten Schritt machen und hat den Traum, höher zu spielen, was wir ihm auch zutrauen.“ Bei seiner Vorstellung im Juni 2019 sagte der Kroate: „Meine Eltern arbeiten in Deutschland und ich bin hier, um Fußballprofi zu werden.“ Schmidt befindet sich im ständigen Austausch mit dem Spielerberater des variablen Mittelfeldspielers, Daniel Cvjetkovic von der Agentur Football-Advice. „Der Berater möchte ihn gern in der Regionalliga unterbringen. Doch die Corona-Krise kam dazwischen“, erklärt Schmidt.
Vorspielen bei anderen Klubs momentan nicht möglich
Das Problem ist, dass den meisten Viertligisten durch die Corona-Krise die Planungssicherheit fehlt. Außerdem ist ein Probetraining bei einem höheren Klub im Moment nicht möglich, weil sich die Vereine nicht im Training befinden. „Wir hängen in der Luft und sind so verblieben, dass wir gucken, wie es mit den Regionalligen weitergeht.“ Daher hat Schmidt dem Berater vorgeschlagen, dass Taritas zumindest bis zum Winter noch bei den Stormarnern spielt, um den Transfermarkt dann neu zu sondieren. „Beide Seiten könnten von dieser Variante profitieren“, glaubt das Vorstandsmitglied. „Fest steht, dass er Oberliga nur bei uns spielen wird. Dass sein Weg mittelfristig in die Regionalliga führen wird, davon sind wir überzeugt. Für diesen Fall werden wir ihm keine Steine in den Weg legen.“
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Coach "Kalle" Lorenz würde Taritas gerne noch ein weiteres Jahr in der Oberliga sehen
Auch Trainer Pascal „Kalle“ Lorenz kämpft um seinen Schützling und sagt: „Vjeki würde sicher noch eine Saison bei uns in der Oberliga gut tun, um körperlich stärker zu werden und durch viele Einsatzzeiten weiter zu reifen.“ Schmidt hofft indes auf eine baldige Entscheidung – „spätestens bevor die Vorbereitung zur neuen Saison startet. Wir brauchen irgendwann Planungssicherheit. Schließlich ist er ein Leistungsträger bei uns“, betont der 36-Jährige. Für den Fall, dass Taritas den Klub doch nach einem Jahr wieder verlassen sollte, basteln die Reinfelder bereits vorsorglich an Plan B. „Wir sind am Arbeiten und befinden uns in guten Gesprächen. Es muss aber zu einhundert Prozent passen“, meint Schmidt.
Zukunft von Robin Kelting weiter offen
Taritas ist neben dem ehemaligen Eutiner Robin Kelting (möchte sich beruflich umorientieren) der einzige Kicker, der aus dem aktuellen Mannschaftskader der Preußen noch offen ist. Alle anderen Spieler haben zur Freude von Coach Lorenz verlängert. Der künftige Kader umfasst zurzeit 22 Feldspieler und zwei Torleute. Laut Schmidt würde man neben einem möglichen Taritas-Ersatz gern noch einen Spieler für das zentrale Mittelfeld verpflichten.
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