Christian Pulisic hat den Streit zwischen dem früheren US-Nationaltrainer Gregg Berhalter und der Familie von Dortmund-Profi Giovanni Reyna als "extrem kindisch" bezeichnet. In einem ESPN-Interview sagte Chelsea-Profi Pulisic über die bizarre Affäre, die den US-Fußball bewegt: "Alles, was mit Gregg passiert ist, wurde auf äußerst kindische Weise gehandhabt. Ich denke, wir haben alle gesehen, was vor sich geht. Es ist kindisch."
Der Streit um Nationaltrainer Berhalter sorgt in den USA weiter für Aufregung. Der 49-Jährige, dessen Vertrag zum Jahresende auslief und gegen den verbandsintern wegen einer früheren Gewalttätigkeit gegen seine Frau ermittelt wurde, sei laut Pulisic am stärksten betroffen. "Ich denke, Gregg hatte extrem Pech, in die Position zu kommen, in der er sich jetzt befindet", sagte Pulisic. Berhalter sei "äußerst unglücklich", nicht mehr US-Cheftrainer zu sein, nachdem sein Vertrag nach der Katar-WM 2022 nicht verlängert wurde.
- Nach den Vorwürfen hatte Berhalter in einem gemeinsamen Statement mit Ehefrau Rosalind zugegeben, seiner Partnerin vor 31 Jahren nach einem Streit in die Beine getreten zu haben. Dies sei ein "beschämender Moment", den er bis heute bereue.
Die Anwaltskanzlei Alston & Bird war zuletzt zu dem Ergebnis gekommen, dass Berhalter keine weitere Gewalt ausgeübt habe. "Angesichts der Schlussfolgerung der Ermittler, dass einer Anstellung kein rechtliches Hindernis entgegensteht, bleibt Gregg Berhalter ein Kandidat für das Amt des Cheftrainers der Männer-Nationalmannschaft", teile der US-Verband daraufhin mit.
USA-Coach Berhalter verärgert über mangelnde Einsatzbereitschaft
Der Streit hatte sich daran entzündet, dass Berhalter Giovanni Reyna, Sohn von Ex-US-Kapitän Claudio Reyna, bei der WM in Katar nur 53 Minuten eingesetzt hatte. Er hatte, ohne den 20-Jährigen beim Namen zu nennen, davon gesprochen, einen Spieler wegen fehlender Einsatzbereitschaft beinahe nach Hause geschickt zu haben. Reyna hatte sich für seine Einstellung entschuldigt und sah die Angelegenheit damit als erledigt an.
Reynas Familie wehrte sich in der Folge der öffentlichen Kritik und zeigte Berhalter beim US-Verband mit dem Gewaltvorwurf an. Danielle Reyna, Mutter des Dortmunder Jungstars, hatte gegenüber US-Medien gesagt, dass sie als ehemalige Mitbewohnerin, Teamkollegin und beste Freundin Rosalind Berhalter durch "das folgende Trauma" begleitet habe.
Mittlerweile gehört Reyna wieder zum Kader der USA, der von Interimstrainer Anthony Hudson für die Spiele am 24. März in Grenada und am 27. März in Orlando gegen El Salvador nominiert wurde. Es sei klar, dass die Situation in den Monaten seit der WM komplexer geworden sei, sagte Hudson, "aber für uns gehört Gio zu unserem Kader. Er ist ein guter Kerl und ein Top-Talent."
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