Josip Brekalo ist wieder da: Der Flügelstürmer des VfL Wolfsburg, der sich nach einer Corona-Infektion in häuslicher Quarantäne befand, kann am Freitag wieder mit der Mannschaft trainieren - und stünde auch für das Spiel am Sonntag (18 Uhr) bei Hertha BSC zur Verfügung. Ob er zum Kader für die Partie in der Hauptstadt gehört, ließ Trainer Oliver Glasner allerdings noch offen. "Er hatte keine Symptome, aber ich muss erst einmal schauen, in welchem Zustand er ist. Es sind 13 Tage, an denen er kein Fußballtraining absolvieren konnte. Ich machen mir einen Eindruck im Training und entscheide dann, ob es sinnvoll ist, ihn mitzunehmen."
Auf jeden Fall ausfallen wird Josuha Guilavogui, der sich beim 2:1-Sieg gegen Bielefeld eine Oberschenkel-Verletzung zugezogen hat. "Schon gegen Bielefeld mussten wir da ja reagieren, haben dann mit Maximilian Arnold auf der Sechs gespielt und Xaver Schlager reingenommen. Das ist wieder eine Option", so Glasner. "Aber wir haben da mehrere Möglichkeiten." An denen wird gearbeitet - ohne dass unter der Woche ein Spiel angestanden hätte. "Wir können im Training intensiv arbeiten", so Glasner. "Die Jungs ziehen gut mit, und es ist nicht so, dass wir aufgrund einer Vielzahl an Spielen personell rotieren müssten."




Beim "gut mitziehen" musste Glasner am Mittwoch ein wenig nachhelfen - er ließ Strafrunden laufen, nachdem die Spieler bei einer Kleinfeld-Übung zu viel gemeckert hatten. "Das war halb so schlimm", so Glasner. "Ich hatte den Eindruck, dass ein paar Jungs zu viel Energie hatten. Da müssen sie sich dann austoben, das rauslaufen und die überschüssige Energie ein bisschen abbauen. Das haben sie gemacht, alles ist wieder in Ordnung."
Das Spiel in Berlin bringt dem VfL auch ein Wiedersehen mit Glasner-Vorgänger Bruno Labbadia. "Wir haben in der vergangenen Saison von seiner Arbeit profitiert", so der aktuelle VfL-Coach. Einen Kontakt habe es bisher noch nicht gegeben (Glasner: "Ich habe seine Nummer gar nicht"), aber klar ist: "Er ist ein erfolgreicher Trainer, der schon sehr lange und sehr erfolgreich in der Bundesliga arbeitet. Ich freue mich, ihn kennenzulernen." Eine besondere Konstellation sei das Aufeinandertreffen aber nicht: "Wir sind beide lange genug im Fußball, um zu wissen, dass die Vergangenheit schnell nichts mehr zählt."
Fans werden in Berlin nicht dabei sein. „Es ist schade und schon auch ein wenig bedauerlich, dass wir die nächsten Spiele trotz unseres gut funktionierenden Hygienekonzeptes zunächst erst einmal wieder ohne Zuschauerinnen und Zuschauer austragen werden“, sagte Manager Michael Preetz. Der Club akzeptiere diese Entscheidung aber „nicht nur“, sondern betonte, „dass die Gesundheit der Allgemeinheit auch für uns stets im Vordergrund stand und weiterhin steht“. Die neuesten Beschlüsse der Politik, nach denen im Profisport bis Ende November nur noch Geisterspiele ausgetragen werden dürfen, greifen eigentlich erst ab kommenden Montag. Trotzdem werden am sechsten Spieltag im Corona-Hotspot Berlin mit stark steigenden Infektionszahlen bereits keine Fans mehr dabei sein. Schon am Montag hatte Hertha den bereits angelaufenen Ticketvorverkauf für die Begegnung ausgesetzt. Am vergangenen Samstag waren beim Heimauftritt von Herthas Stadtrivalen 1. FC Union gegen den SC Freiburg (1:1) noch rund 4500 Zuschauer vor Ort, während in vielen anderen Stadien der Bundesliga bereits keine Fans mehr zugelassen waren. Das hatte nicht nur in der Berliner Politik für viel Kritik und Unverständnis gesorgt.
Anzeige: Erlebe die gesamte Bundesliga mit WOW und DAZN zum Vorteilspreis