Die gute Nachricht des Abends: Die Bundesliga bleibt vorerst spannend an der Spitze. Das Duell des Tabellenführers gegen den Drittplatzierten endet ohne Sieger. Beim Debüt von Yann Sommer im Tor des FC Bayern kommt der Rekordmeister bei RB Leipzig nicht über ein 1:1-Unentschieden hinaus. Für die Tore sorgten Eric Maxim Choupo-Moting (37. Minute) und Marcel Halstenberg (52.). Die Sachsen bleiben mit einem unveränderten Rückstand von sechs Punkten auf den Spitzenreiter in Schlagdistanz.
Nach wenigen Minuten musste man davon ausgehen, dass die erhoffte Spannung an der Liga-Spitze schon früh im neuen Fußball-Jahr wieder verpufft. In der achten Minute klatschte der Ball erstmals an den Pfosten des Leipziger Tores. Nur ein paar Zentimeter verhinderten den frühen Führungstreffer von Serge Gnabry. Den erzielte dann Leon Goretzka nach einer halben Stunde, doch wegen einer Abseitsstellung von Matthijs de Ligt in der Entstehung des Angriffs zählte das Tor nicht. Als der Ball wenig später erneut im Netz zappelte, war alles regulär. Gnabry flankte aus dem Halbraum präzise vor das Tor, hebelte die Leipziger Hintermannschaft aus und Choupo-Moting setzte seinen Tor-Lauf von vor der WM-Pause mit der 1:0-Halbzeitführung fort.
In der zweiten Hälfte verlor der Rekordmeister jedoch die Dominanz des ersten Durchgangs. Die Hausherren wurden mutiger und drängten auf den Ausgleich, der auch gleich mit dem ersten zu Ende gespielten Angriff fiel: Dominik Szoboszlai brachte eine Flanke per Flugkopfball vor das Tor von Sommer, Halstenberg hielt den Fuß rein und beförderte den Ball zum 1:1 über die Linie (52.). Die Münchener Proteste, die zuvor ein Foul an Kapitän Joshua Kimmich ausgemacht haben wollten, blieben wirkungslos. RB machte selbstbewusst weiter und Bayern hatte Glück, dass sie das letzte Drittel des Spiels nicht in Unterzahl bestreiten musste. Schiedsrichter Daniel Siebert entschied bei einer Grätsche von Dayot Upamecano an Szoboszlai nur auf Gelb. Der Geruch einer Notbremse lag jedoch in der Luft.
Gewarnt von der Upamecano-Szene bemühten die Münchener sich wieder, die Spielkontrolle an sich zu reißen. In der Schlussphase blieb die fußballerische Qualität dann ein wenig auf der Strecke, die Partie wurde hektischer und ruppiger, klare Formationen oder gar Spielzüge verkamen zur Mangelware. Der Tabellenführer verpasste es, zum Neustart der Liga ein Statement gegen den vielleicht gefährlichsten Verfolger der Rest-Saison zu setzen. Am Samstag könnte der Vorsprung an der Spitze auf zwei Punkte schmelzen, wenn der SC Freiburg beim VfL Wolfsburg gewinnt.
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