Im DFB-Pokal-Achtelfinale gegen Favorit und Rekord-Pokalsieger FC Bayern München lag der FSV Mainz 05 bereits aussichtslos mit 0:3 zurück. Der Trainer der nahezu über die gesamte Spieldauer unterlegenen Mainzer war entsprechend bedient. Kurz vor dem Schlusspfiff brannten Bo Svensson am Spielfeldrand dann offenbar die Sicherungen durch, Schiedsrichter Deniz Aytekin zeigte dem 43-Jährigen in der 82. Minute die Rote Karte. Nach Abpfiff der Partie, die für Mainz letztlich sogar mit 0:4 verloren ging, schilderte der Unparteiische seine Sicht der Dinge. So hätte Svensson nach einem Freistoßpfiff "lautstark gefragt, ob wir blind sind. Und das geht nicht", so Aytekin bei Sky. Svensson bestätigte die Darstellung des Referees kurz darauf.
Für Aytekin war das Verhalten des Mainz-Trainers ein Unding. "Wir halten viel aus und es ist auch alles in Ordnung, dass Emotionen dazugehören", startete der 44-Jährige seine Ausführungen und wurde deutlich zu dem Umgang mit Schiedsrichtern: "Aber in dem Moment ist es zu viel. Beleidigen lassen wir uns nicht. Da ist die Grenze dann erreicht. Wir sind nicht die Mülleimer der Nation." Die Äußerungen Svenssons entsprächen nicht der "Sprache, die ich auf dem Platz hören möchte."
Kurz nach seiner deutlichen Kritik wiegelte Aytekin aber auch schon wieder ab. So sei inzwischen "alles wieder gut. Das ist einfach Sport, das sind Emotionen und in dem Moment hat er es überzogen". Er selbst sei "weder sauer noch beleidigt", zumal der Mainzer Coach unmittelbar im Anschluss bereits in seine Kabine gekommen sei, um sich zu entschuldigen. "Wir haben abgeklatscht", so Aytekin versöhnlich.
Und Svensson? Der gab zwar zu, überzogen reagiert zu haben, monierte im gleichen Zug jedoch, dass es die "Gelben Karten bei uns geregnet hat". Zudem habe er trotz seiner verbalen Entgleisung nicht mit einem Platzverweis gerechnet. "Bei 0:3 weiß ich nicht, ob das nötig ist", so der Coach: "Aber es ist natürlich auch nicht nötig von meiner Seite aus sowas zu sagen." So habe er Aytekin im Anschluss "die Hand gegeben".
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