Spektakel im Hessen-Derby – mit dem besseren Ende für Eintracht Frankfurt. Die SGE zwang am Dienstagabend Zweitliga-Spitzenreiter SV Darmstadt 98 mit 4:2 (2:2) in die Knie. Mathias Honsak hatte den couragiert auftretenden Underdog mit einem Doppelschlag binnen drei Minuten (29./31.) im Anschluss an das SGE-Führungstor von Randal Kolo Muani (6.) kurzzeitig von der Überraschung träumen lassen. Rafael Borré (44.), Daichi Kamada (62.) und Kolo Muani mit seinem zweiten Treffer (90.) machten die Hoffnungen der Gäste jedoch zunichte und den Sieg der Frankfurter perfekt.
Die Eintracht ging mit einer auf zwei Positionen veränderten Startelf in das Duell mit den "Lilien". Anstelle des verletzten Jesper Lindström stürmte Borré an der Seite von Torjäger Kolo Muani. Kapitän Sebastian Rode ersetzte im defensiven Mittelfeld den Schweizer Nationalspieler Djibril Sow. Auch Darmstadts Trainer Torsten Lieberknecht nahm zwei Veränderungen gegenüber dem jüngsten 4:0-Sieg beim SV Sandhausen vor. Auf der linken Abwehrseite spielte Emir Karic für Thomas Isherwood. Im offensiven Mittelfeld kehrte der zuletzt gesperrte Marvin Mehlem zurück. Oscar Vilhelmsson saß dafür zunächst auf der Bank.
Und beide Klubs nahmen den Schwung aus ihren zurückliegenden Erfolgserlebnissen mit in die Partie. Es entwickelte sich gleich in der Anfangsphase ein rassiger Pokal-Fight – bei dem der Favorit aus Frankfurt nach dem 3:0 gegen Hertha BSC in der Liga das erste Highlight setzte: Kolo Muani war Nutznießer einer maßgenauen Buta-Flanke, traf per Kopf zur Führung (6.) und setzte damit seinen beeindruckenden Lauf fort. Es war bereits das fünfte Pflichtspieltor des französischen WM-Finalisten seit der Winterpause. Die SGE wollte in der Folge früh für klare Verhältnisse sorgen, erspielte sich weitere Hochkaräter. Borré (11.) und Mario Götze (23.) ließen jedoch jeweils Großchancen auf das 2:0 liegen.
Stattdessen schlug der Underdog auf der anderen Seite eiskalt zu – und das doppelt. Nach einem schnellen Tempogegenstoß markierte Honsak erst den Ausgleich (29.) und drehte das Spiel zwei Minuten später komplett (31.). Wieder kam die Eintracht der beachtlichen Geschwindigkeit im Spiel der "Lilien" nicht hinterher. Kurzzeitig lag sogar das 3:1 in der Luft, Phillip Tietz kam nach einer Hereingabe von Marvin Mehlem aber eine Schuhlänge zu spät (36.). Statt mit einem 3:1 ging es dann doch mit einem Unentschieden in die Pause. Denn: Die Eintracht brauchte zwar kurz, um sich zu schütteln, setzte aber den Schlusspunkt in einem spektakulären ersten Durchgang. Sebastian Rode sah Götze im Strafraum, dieser ließ auf Borré in zentraler Position klatschen – 2:2 (44.).
Das Tempo blieb auch in Hälfte zwei hoch. Frankfurt drückte, Darmstadt lauerte. Zunächst war Rode nach einer guten Stunde nah an der erneuten Führung, köpfte eine Götze-Flanke aber knapp vorbei (61.). Für die Entscheidung sorgte schließlich Kamada. Kolo Muani legte eine Hereingabe von Borré per Kopf ab auf den Japaner. Der 26-Jährige ließ Marcel Schuhen im Tor der Darmstädter aus rund 18 Metern keine Chance (62.). Darmstadt blieb zwar gefährlich, etwa bei einem Pfostenschuss von Tietz (65.) oder einem Abseitstreffer von Mehlem (66.) fehlte jedoch das nötige Quäntchen Glück. Kolo Muani machte nach Traumpass von Götze schließlich auf der anderen Seite alles klar (90.). Frankfurt, das im Vorjahr noch in Runde eins an Waldhof Mannheim gescheitert war (0:2), darf damit weiter vom Endspiel in Berlin träumen. Die Auslosung für die Viertelfinal-Partien findet am 19. Februar statt.
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