Das Urteil des DFB-Sportgerichts steht: Maxence Lacroix wird nach seiner Roten Karte bei Borussia Mönchengladbach für ein Spiel gesperrt, damit fehlt der Innenverteidiger dem Wolfsburger Fußball-Bundesligisten nur am Samstag (15.30 Uhr) gegen Union Berlin. Jörg Schmadtke hofft, dass der Franzose nach seinem dritten Platzverweis dazulernt - wenngleich der VfL-Manager die Entscheidung von Schiedsrichter Tobias Reichel nicht nachvollziehen kann.
Der Unparteiische hatte Lacroix in der 70. Minute als letzter Mann nach einem Handspiel mit Rot des Platzes verwiesen. Allerdings war dabei nicht berücksichtigt worden, dass der Wolfsburger von Marcus Thuram gehalten und zu Boden gezerrt wurde. "Klar darf Maxence das Handspiel nicht begehen", sagt Schmadkte. "Erstens ist es nicht schlau, dass wir bei einer 2:1-Führung hinten Mann gegen Mann stehen. Und zweitens sollte ein Handspiel bei einem Zweikampf keine Lösungsmöglichkeit sein." Im Fall von Lacroix sprach Schmadtke allerdings von "reflexartigen Bewegungen". Und er nahm seinen Spieler in Schutz: "Das war kein grenzwertiger Zweikampf mehr, der in der Bundesliga eine Spielfortsetzung mit sich bringt, sondern ein Foul."



Für Lacroix war es Platzverweis Nummer 3 in dieser Saison - nach Gelb-Rot im Hinspiel gegen Gladbach sowie Rot in Leverkusen. Das haben vor ihm in der Bundesliga erst sieben andere Spieler geschafft: Bernhard Trares (1860 München, 1994/95), Marcelo Bordon (VfB Stuttgart, 2001/02), Aleksandar Vasoski (Eintracht Frankfurt, 2006/07), Josip Simunic (Hertha BSC, 2006/07), Luiz Gustavo (VfL Wolfsburg, 2013/14), Granit Xhaka (Gladbach, 2015/16) und Jean-Philippe Gbamin (FSV Mainz 05, 2016/17). Für Lacroix gehe es nun darum, "sich einen Erfahrungsschatz aufzubauen und sich cleverer zu verhalten", sagt Schmadtke.
Cleverer verhalten ist ein gutes Stichwort. Denn im Liga-Vergleich hat der VfL in dieser Bundesliga-Spielzeit mit 52 nach Bayer Leverkusen (55) die zweitmeisten Karten gesehen. Platzverweise gab's für die Wolfsburger allerdings erst drei - alle für Lacroix. Ansonsten ist in dieser Spielzeit erst ein anderer Spieler zweimal vorzeitig in die Kabine geschickt worden, der Mainzer Dominik Kohr sah schon zweimal Gelb-Rot.
Rund um den Lacroix-Platzverweis hatte es viel Wirbel gegeben. Insgesamt sei die Spielleitung aus Schmadtkes Sicht "etwas unglücklich" gewesen und habe "am Ende extremste Hektik reingebracht, aufgrund von Entscheidungen, die kontrolliert, beziehungsweise revidiert werden mussten". Schmadtke meint damit unter anderem das vermeintliche Foul an Max Kruse im Sechzehner sowie das vermeintliche 3:2 für Gladbach, dem im Mittelfeld ein Foul an Jerome Roussillon vorausgegangen war - in beiden Szenen schritt der Video-Schiri ein.
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