U21-Nationaltorhüter Finn Dahmen wird nach seinem Patzer beim 1:1 (0:0) gegen die Niederlande wohl auch im letzten EM-Gruppenspiel gegen Rumänien im Tor stehen. "Wir haben auch im Vorfeld der U21-EM gesagt, dass wir die Jungs hier animieren, etwas auszuprobieren und sie dann auch nicht nach Fehlern vom Platz jagen", sagte U21-Trainer Stefan Kuntz nach der Partie auf die Frage, ob es gegen Rumänien am Dienstag einen Wechsel im Tor geben werde. "Das werden wir auch mit Finn nicht machen", stellte Kuntz klar.
Dahmen hatte in der Partie am Samstagabend im ungarischen Szekesfehervar nach einem Rückpass über den Ball getreten, woraufhin der niederländische Stürmer Justin Kluivert von RB Leipzig den Ball nur noch zum 1:0 ins leere Tor schieben musste (48. Minute). Lukas Nmecha rettete der DFB-Auswahl mit seinem späten Treffer einen Punkt (84.). Kuntz betonte, dass Fehler bei der U21 dazu gehörten. "Die jungen Spieler dürfen Fehler machen, sie sollen an den Fehlern wachsen", sagte der 58-Jährige.
Kuntz und sein Trainerteam hatten sich erst kurz vor dem Turnier für Dahmen als Nummer eins entschieden, einen Wechsel im Verlauf des Turniers aber nicht ausgeschlossen. Lennart Grill von Bayer Leverkusen, der zuletzt auch in der Bundesliga im Tor stand, sitzt als Nummer zwei auf der Bank. "Bis auf Lennart hatte keiner von den Jungs über einen längeren Zeitraum Spielpraxis, und dann passiert das halt", sagte Kuntz, der auf eine "Torhüterproblematik" verwies.
Insgesamt zeigte sich Kuntz aber zufrieden mit dem Auftritt seiner Mannschaft. Der U21-Coach reagierte nahezu euphorisch auf den Punktgewinn seines Teams, das mit einer ungewohnten Dreierkette in der Defensive überraschte. "Das war ein emotionales Spiel, ein Messen auf hohem Niveau“, sagte Kuntz und fügte an: "Wie die Mannschaft dagegen gehalten hat und auch ein anderes System umgesetzt hat, macht mich extrem stolz." Der Europameister von 1996, der auch als Nachfolger von Bundestrainer Joachim Löw bei den Herren gehandelt wird, habe sich nach eigener Aussage "wie Bolle" über den Nmecha-Ausgleichstreffer gefreut.
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