Verlängerte Winterpause wegen der EM plus Corona-Fälle im Team und eine schwierige Vorbereitung. Da kann doch eigentlich nur ein holpriger Start für die Recken ins neue Jahr herauskommen, zumal es am Samstag (19 Uhr) zu Vizemeister SG Flensburg-Handewitt geht. Und der Kader der TSV Hannover-Burgdorf wegen der Infektion noch nicht komplett ist.
Das sieht Kreisläufer Evgeni Pevnov anders: „Ich glaube, die Chance ist groß, da Punkte mitzunehmen.“ Sportchef Sven-Sören Christophersen spricht von einer besonderen Standortbestimmung: „Immerhin haben wir anderthalb Monate kein Handballspiel gehabt. Und da ist Flensburg natürlich eine echte Aufgabe.“



Der zum Saisonende scheidende Kapitän Fabian Böhm sagt: „Wir wollen was reißen, wir haben gegen die Rhein-Neckar Löwen Ende des Jahres gut aufgehört, da wollen wir jetzt anknüpfen.“ Aber das ist eben sehr lange her. Jüngst hatte die TSV die Partie gegen Hamburg abgesagt.
Die Flensburger sind bereits gestartet, kamen in Wetzlar aber nach 29:24-Führung nicht über ein 29:29 hinaus. In der Schlussphase saß EM-Star Jim Gottfridsson nur noch auf der Bank, offenbar ist er zumindest angeschlagen. „Mir ist egal, wer bei denen spielt. Wir haben selbst Weltklassespieler“, unterstreicht Pevnov.
Böhm freut sich auf Gradmesser Flensburg
Wer bei den Recken fehlt, bleibt offen. Klar ist, dass noch nicht alle Akteure von der Infektion vollständig genesen sind. „Wir haben im Rahmen unserer Möglichkeiten gut gearbeitet. Wir gucken auf uns, haben im November und Dezember ansehnliche Spiele gezeigt. Es geht darum, sich weiter zu verbessern“, so Christophersen.
„Flensburg ist als erstes Spiel nach so langer Pause ein echter Gradmesser, wir haben keinen Druck. Mit einer guten Abwehr und guten Torhütern wollen wir gucken, was geht“, sagt Böhm. Dass er den Verein verlässt, teilten die Recken am Donnerstag mit.
Das ist der Spielplan der Recken der TSV Hannover-Burgdorf in der HBL-Saison 2021/22
Nicht zuletzt Pevnov findet das schade. Die beiden sind befreundet, ihre Familien unternehmen öfter etwas gemeinsam. „Es ist bedauerlich, wir kennen uns ja schon seit der Jugend. Da haben wir schon zusammen gespielt. Aber das gehört einfach zu diesem Sport dazu. Und für das Flensburg-Spiel hat es keine Bedeutung“, sagt Pevnov.
Dass die Zuschauerobergrenze von 500 in Niedersachsen gerichtlich gekippt worden ist, hat auf die Recken zunächst noch keine Auswirkung. Es ist zunächst nur auf Freilichtveranstaltungen ausgelegt. Das Urteil bestätige den Standpunkt der Recken, sagt Geschäftsführer Eike Korsen: „Wir hoffen, dass die ohnehin in Aussicht gestellte Abkehr von der drastischen Abweichung vom Beschluss der Staatskanzleichefs nun beschleunigt und bereits Anfang der kommenden Woche analoge Anwendung finden kann.“
Am nächsten Sonntag erwarten die Recken den THW Kiel. Der Meister ist ein Zuschauermagnet, die TSV hofft, dass dann 4000 Zuschauer in die ZAG-Arena dürfen – vorausgesetzt, dieser Beschluss kommt schon zu Wochenbeginn, sodass er planerisch noch umzusetzen ist.
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