Real Madrid steht nach einem Kraftakt im Halbfinale des spanischen Pokals. Mit einem Tor in der ersten Halbzeit der Verlängerung führte Karim Benzema die Königlichen am Donnerstagabend zum späten 3:1 (1:1, 0:0) im brisanten Stadtderby gegen Atlético Madrid. Der Franzose traf im Heimspiel in der 104. Minute und drehte damit das Viertelfinale. Atlético war früh durch Alvaro Morata (19.) in Führung gegangen, ehe Rodrygo (79.) Real in die Verlängerung rettete. Stefan Savic sah bei Atlético kurz vor dem zweiten Gegentreffer die Gelb-Rote Karte (99.). Für den Schlusspunkt sorgte Vinicius Junior (120.+1).
Ex-Nationalspieler Toni Kroos, der in der Startelf stand und in der 74. Minute ausgewechselt wurde, hat damit weiterhin die Chance auf seinen ersten Gewinn der Copa del Rey. Der 33-Jährige hat in diesem Wettbewerb mit Real bisher noch nie das Finale erreicht. Beim letzten Pokalsieg seines Klubs 2014 stand er noch beim FC Bayern unter Vertrag. Gegen wen es nun in der Vorschlussrunde geht, wird bereits am Freitag ausgelost. Auch der FC Barcelona, CA Osasuna und Athletic Bilbao stehen im Halbfinale.
Überschattet wurde die Partie im Vorfeld von einem Eklat. An einer Brücke der spanischen Hauptstadt hängten Unbekannte in der Nacht vor dem Derby am Donnerstag eine lebensgroße Puppe auf, die den brasilianischen Real-Stürmer Vinicius Jr. darstellen sollte. Darüber wurde ein großes Plakat angebracht mit der Aufschrift: "Madrid hasst Real". Die Aktion stieß auf heftige Kritik von zahlreiche Seiten. Atlético bezeichnete sie in einem Kommuniqué als "ekelhaft und inakzeptabel". Real sprach von einem „bedauerlichen und verabscheuungswürdigen Akt des Rassismus, der Fremdenfeindlichkeit und des Hasses gegen unseren Spieler Vinicius“. Profi-Liga-Boss Javier Tebas versprach via Twitter, die Täter aufzuspüren. "Wir werden Verurteilungen erwirken, damit ihr im Gefängnis landet, wo ihr hingehört", schrieb er. Die Polizei ermittelt.