25. Januar 2022 / 16:44 Uhr

VfL-Held Vieirinha: "Denke nicht, dass Wolfsburg in die Relegation muss"

VfL-Held Vieirinha: "Denke nicht, dass Wolfsburg in die Relegation muss"

Marcel Westermann
Wolfsburger Allgemeine / Aller-Zeitung
Glaubt an die Wolfsburger Rettung: VfL-Relegationsheld Vieirinha.
Glaubt an die Wolfsburger Rettung: VfL-Relegationsheld Vieirinha. © imago/Sven Simon
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Der VfL Wolfsburg steckt mitten im Abstiegskampf. Wie sich das anfühlt, weiß Vieirinha ganz genau. Der Relegationsheld von 2017 glaubt aber nicht, dass der Bundesligist in dieser Saison in die Verlängerung muss.

Tabellenplatz 15, gerade einmal 21 Punkte auf dem Konto - der Wolfsburger Fußball-Bundesligist rutscht immer tiefer in den Abstiegssumpf. Wie sich das anfühlt, weiß einer ganz genau: Vieirinha steckte in der Saison 2016/17 mit dem Klub in einer ähnlich prekären Situation, musste mit seinem Team bis zum Schluss zittern, ehe er den VfL um Trainer Andries Jonker im Relegations-Rückspiel bei Eintracht Braunschweig mit seinem Treffer zum 1:0 zum Klassenerhalt ballerte. Vergleichen will der Portugiese die beiden Spielzeiten nicht, aber er ist sich sicher, dass sein Ex-Klub diesmal nicht in die Verlängerung muss.

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Seit elf Spielen wartet der VfL inzwischen auf einen Sieg - so lange ohne Erfolgserlebnis waren Vieirinha und Co. damals nicht geblieben. Nach einem 2:0 zum Saisonstart in Augsburg hatte es acht sieglose Partien gegeben, in dieser Phase musste Dieter Hecking als Trainer gehen, Valérien Ismael übernahm. Doch auch der Franzose schaffte den Turnaround nicht, für ihn war Mitte der Rückrunde Schluss. Und so ging es mit Jonker in die heiße Schlussphase, an deren Ende der VfL in die Relegation musste. Nach einem 1:0-Sieg im Hinspiel setzten sich die Wolfsburger auch beim Nachbarn durch - dank Vieirinha. "Für mich war es ein besonderer Moment, für den Verein ebenso. Aber nicht nur mein Tor war entscheidend, auch der Treffer von Mario Gomez im Hinspiel war wichtig", erinnert sich der Außenbahner im Gespräch mit dem SPORTBUZZER. Der damalige VfL-Torjäger hatte einen umstrittenen Handelfmeter verwandelt.

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Dass es in dieser Saison wieder so weit kommt, damit rechnet der 36-Jährige nicht. "Ich denke nicht, dass Wolfsburg in die Relegation muss. Ich bin mir sicher, dass der VfL gemeinsam aus der Situation rauskommen kann", sagt Vieirinha, der seit seinem Abschied vom VfL im Jahr 2017 bei PAOK Saloniki in Griechenland (dem Heimatland seiner Frau) spielt. Schließlich habe Wolfsburg "noch Zeit, das Ruder herumzureißen. Der Druck ist groß und das Vertrauen vielleicht nicht das Beste, aber ich glaube, sie werden es schaffen."

Was genau beim VfL los ist, könne Vieirinha "nicht beurteilen", weil er "zu weit weg" sei. Vergleichen ließe sich die jetzige Situation mit der vor viereinhalb Jahren nicht, nur: "2017 war die Situation bei uns nicht die Beste, unser Ziel war es nicht, die Klasse zu halten, sondern wir wollten nach Europa", sagt Vieirinha. Und mit dieser Zielsetzung war der VfL auch in die laufende Spielzeit gegangen, vom internationalen Geschäft spricht im Verein inzwischen aber niemand mehr. "Für mich ist es überraschend, Wolfsburg da unten zu sehen. In den letzten zwei, drei Jahren haben sie eindrucksvollen Fußball gespielt, haben zuletzt die Champions League erreicht. Und auch der Saisonstart war diesmal nicht schlecht, aber es kann schnell kippen – aber auch wieder in die andere Richtung", weiß der Offensivmann.

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Ein Problem der Wolfsburger in dieser Saison: die Torausbeute. Mit 17 Treffern stellt der VfL zusammen mit dem kommenden Gegner und Schlusslicht Greuther Fürth die schwächste Offensive der Liga - und das trotz Spielern wie Wout Weghorst, Renato Steffen, Luca Waldschmidt, Dodi Lukebakio, Maximilian Philipp und dem derzeit verletzten Lukas Nmecha. "Wenn du nur 17 Tore schießt, kannst du nur schwer in einer besseren Lage sein. Aber der Stürmer ist derselbe wie in den letzten Jahren", sagt der Portugiese und sucht nach einer Erklärung. "Manchmal ist es eine Frage des Glücks. Manchmal ist es eine Frage des Selbstvertrauens."

Jetzt gehe es laut Vieirinha "nicht darum, guten oder ansehnlichen Fußball zu spielen. In so einer Phase geht’s nur um Ergebnisse. Ich glaube, mit ein, zwei, drei guten Resultaten kann Wolfsburg das Ruder herumreißen." Die nächste Chance bietet sich den Wolfsburgern in knapp zwei Wochen in Fürth. "Ich hoffe sehr, dass der VfL am Ende der Saison nicht in einer ähnlichen Situation steckt wie wir damals."

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