27. Februar 2022 / 12:56 Uhr

Wolfsburgs Bornauw und sein Zungen-Jubel: "Ich habe nicht nachgedacht, es tut mir leid"

Wolfsburgs Bornauw und sein Zungen-Jubel: "Ich habe nicht nachgedacht, es tut mir leid"

Andreas Pahlmann
Wolfsburger Allgemeine / Aller-Zeitung
Der Jubel nach seinem ersten Saisontor: Sebastiaan Bornauw vom VfL Wolfsburg.
Der Jubel nach seinem ersten Saisontor: Sebastiaan Bornauw vom VfL Wolfsburg. © (c) Copyright 2022, dpa (www.dpa.de). Alle Rechte vorbehalten
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Sebastiaan Bornauw vom VfL Wolfsburg hat sein erstes Saisontor am Samstag provozierend vor Gladbacher Fans bejubelt. Mittlerweile bat der Innenverteidiger die Borussen-Anhänger um Entschuldigung.

Sebastiaan Bornauw hat sich für seinen unnötig provozierenden Jubel vor den Gladbacher Fans entschuldigt. "Ich habe in dem Moment nicht nachgedacht", so der Verteidiger des VfL Wolfsburg nach dem 2:2 am Samstag. "Aber ich möchte der ganzen Gladbach-Familie sagen: Es tut mir leid."

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Per Kopf hatte Bornauw nach einer Ecke von Maximilian Philipp die Wolfsburger 2:0-Führung erzielt, jubelte dann mit den Händen hinter den Ohren und herausgestreckter Zunge ausgerechnet vor der nahe gelegenen Nordkurve, wo besonders eingefleischte Gladbach-Fans die Partie verfolgen. Die Szene sorgte nicht nur auf den Rängen für Unmut, sondern auch auf dem Platz. Vor allem Borussia-Torwart Yann Sommer regte sich auf, musste von Gegenspielern zurückgehalten werden und sah Gelb.

Der VfL Wolfsburg in Mönchengladbach: Noten und Einzelkritik

<b>Koen Casteels: </b>Der Schlussmann parierte in der ersten Halbzeit zweimal richtig stark, war beim ersten Gegentor jedoch machtlos. In der zweiten Halbzeit bester Mann auf dem Platz, konnte das 2:2 aber auch nicht verhindern. - Note: 2 Zur Galerie
Koen Casteels: Der Schlussmann parierte in der ersten Halbzeit zweimal richtig stark, war beim ersten Gegentor jedoch machtlos. In der zweiten Halbzeit bester Mann auf dem Platz, konnte das 2:2 aber auch nicht verhindern. - Note: 2 ©

"Ich war extrem sauer", so Sommer, "weil wir da 0:2 zurücklagen. Und dann hat er etwas gemacht, was mir nicht gefallen hat." Dass Bornauw kurz die Hemmungen verloren hatte, lag nicht nur daran, dass ihm das erste Wolfsburger Innenverteidiger-Tor dieser Saison gelungen war, sondern auch an seiner Vergangenheit. "Köln ist noch immer in meinem Herz", sagte er. Beim FC, den Gladbachern in inniger rheinischer Rivalität verbunden, spielte der Belgier zwei Jahre lang, ehe ihn der VfL vor dieser Spielzeit holte.

So sehr die Emotionen auch hochkochten, nach der Partie beruhigten sie sich schnell wieder - zumal es mit dem nicht gegebenen Elfmeter an Max Kruse und dem Rot für Maxence Lacroix bedeutend wichtigere Aufreger gegeben hatte. Sommer: "Er hat sich entschuldigt. Das ist für mich völlig okay. Es ist ein Spiel mit vielen Emotionen." Und Bornauw schaffte es zudem noch, den Vorfall richtig einzuordnen und erinnerte an den in der vergangenen Woche tödlich verunglückten Gladbacher U23-Spieler Jordi Bongard: "Natürlich bin ich noch Kölner, aber in dieser Woche sind hier viel wichtigere Dinge passiert."

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Rein sportlich hat Bornauw mit seinem Treffer erneut seine Wichtigkeit im VfL-Team unterstrichen - und die wird nun noch größer, denn Nebenmann Lacroix fällt mit Rot-Sperre erst einmal aus. Weil Micky van de Ven verletzt ist, hat Trainer Florian Kohfeldt für seine Dreier-Abwehrkette nur noch zwei Innenverteidiger übrig - Jay Brooks und Bornauw. Kevin Mbabu könnte zur Notlösung werden. Und der Schweizer wäre auch eine Option, wenn Kohfeldt auf den Innenverteidiger-Mangel wie bereits während des Spiels in Gladbach mit der Rückkehr zur Viererkette reagiert.

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