Von seiner Nominierung war nicht unbedingt auszugehen: Felix Nmecha gehört dem Kader der deutschen Nationalmannschaft für die Test-Länderspiele gegen Peru (Samstag, 20.45 Uhr/ZDF) drei Tage später gegen Belgien (20.45 Uhr/RTL) an – und das, obwohl er bei seinem Klub VfL Wolfsburg in der Bundesliga in dieser Saison nur fünf Partien über die vollen 90 Minuten absolviert hat. Der Bruder von Lukas Nmecha (sieben Länderspiele), der ebenfalls beim VfL sein Geld verdient, ist also keineswegs Stammspieler. Umso größer ist die Überraschung – auch bei Wolfsburg-Trainer Niko Kovac:
"Das ist ein Märchen, das Felix genießen sollte, denn es ist ein schöner Moment, wenn man in die Nationalelf berufen wird", schwärmte der Coach im Interview mit der Wolfsburger Allgemeinen Zeitung (WAZ+), die wie der SPORTBUZZER dem RedaktionsNetzwerk Deutschland angehört. Jeder Sportler würde "dafür leben", einmal das Nationaltrikot zu tragen, ergänzte der in Berlin geborene Ex-Nationalspieler Kroatiens (83 Einsätze).
Felix Nmecha: Deutschland und England duellierten sich um seine Gunst
Nmecha musste für die DFB-Nominierung hart arbeiten – und zahlreiche Rückschläge verkraften: "Felix war in seiner Karriere oft verletzt, richtiges Training war daher nicht immer möglich, seine körperlichen Voraussetzungen waren nicht gut", erklärte Kovac. Das sei auch ein Grund, warum der Trainer ihn im Verein aktuell nicht durchgängig einsetzte: "Da kann man nicht von null auf hundert durchstarten. Er ist mit Sicherheit noch nicht auf dem Level wie andere Spieler, weil er eben noch nicht die Minuten und das Training hat, die er für sein Spiel braucht", sagte der Ex-Bayern-Trainer.
Nmecha, der Sohn einer deutschen Mutter und eines nigerianischen Vaters, wanderte mit seiner Familie 2007 nach England aus und durchlief seine fußballerische Ausbildung bei Manchester City. Sowohl die englische FA als auch der DFB buhlten jahrelang um die Gebrüder Nmecha, letztlich konnte sich der deutsche Verband ähnlich wie bei Bayern-Juwel Jamal Musiala durchsetzen. Seit Februar 2022 ist Felix, der im Sommer 2021 ablösefrei von ManCity nach Wolfsburg gewechselt war, offiziell für Deutschland spielberechtigt. Nach drei Einsätzen für die U21 darf er nun auf sein Debüt hoffen.
Den besten Felix Nmecha kann Flick laut Kovac derzeit aktuell noch nicht sehen: "Er ist von seiner körperlichen Verfassung her noch nicht da, wo er sein kann", erklärte der VfL-Übungsleiter im Hinblick auf Nmechas Verletzungshistorie. Gleichzeitig ist sich Kovac aber sicher: "Das wird sich in Zukunft bei ihm in die richtige Richtung entwickeln, weil er fleißig und neugierig ist."
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