01. Oktober 2017 / 22:27 Uhr

Videobeweis rettet dem VfL Wolfsburg einen Punkt: Auch der Gegner fand's gut

Videobeweis rettet dem VfL Wolfsburg einen Punkt: Auch der Gegner fand's gut

Redaktion Sportbuzzer
RedaktionsNetzwerk Deutschland
Tobias Stieler konnte im Videoraum in Köln klar erkennen, dass das Foul nicht im Strafraum passierte
Tobias Stieler konnte im Videoraum in Köln klar erkennen, dass das Foul nicht im Strafraum passierte © Sky/Montage
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Über den Videobeweis wird seit seiner Einführung viel diskutiert. Am Samstag war der VfL erstmals so richtig betroffen – und Wolfsburgs Fußball-Bundesligist hätte das Spiel gegen Mainz wahrscheinlich verloren, hätte Video-Schiedsrichter Tobias Stieler vorm Monitor in Köln den Elfmeter-Pfiff von Schiri Robert Hartmann nicht korrigiert. Nach dem Spiel waren sich Wolfsburger und Mainzer einig: Gut so!

PG Ntep hatte Mainz-Joker Karum Onisiwo knapp vor der Strafraumgrenze gefoult – bei so hoher Geschwindigkeit, dass der Österreicher weit in den 16er flog. Eine knifflige Szene, die nach Elfer roch, Hartmann zeigte auf den Punkt. Doch Stieler sah auf den TV-Bildern in Köln, dass das Foul eindeutig vor der Linie war, nahm Kontakt zu Hartmann auf – und nahm die Strafstoß-Entscheidung zurück, gab Freistoß. „Korrekte Entscheidung“, sah nach dem Spiel auch Mainz-Trainer Sandro Schwarz ein. „Wenn das am Ende so läuft, dass die Entscheidung am Ende richtig ist – alles gut.“

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Fünf Fragen und Antworten zum Videobeweis

In der Fußball-Bundesliga soll der Videoschiedsrichter ab der Saison 2017/18 für
 weniger Fehlentscheidungen und mehr Gerechtigkeit sorgen. Fünf Fragen und Antworten zum neuen System:  Zur Galerie
In der Fußball-Bundesliga soll der Videoschiedsrichter ab der Saison 2017/18 für weniger Fehlentscheidungen und mehr Gerechtigkeit sorgen. Fünf Fragen und Antworten zum neuen System:  ©

Seine Wolfsburger Kollege Martin Schmidt ist ohnehin ein Fan des Videobeweises. „Ich konnte die Szene nicht so genau sehen, aber der Schiri hat so resolut Elfmeter gezeigt, dass ich mir gedacht habe ,Oh, jetzt muss unser Torwart den halten, sonst verlieren wir noch.’ Ich sehe mich bestätigt. Wenn er Elfer gibt, fühlen wir uns eine Woche ungerecht behandelt und hacken auf Herrn Hartmann rum.“

Videobeweis: Gleich drei Schiedsrichter-Fehler korrigiert

Eine gute Sicht auf die Szene hatte VfL-Torwart Koen Casteels. „Ich war immer für den Videobeweis“, meinte der Belgier nach dem Spiel. „Wir haben eigentlich gleich gesehen, dass das Foul außerhalb war. Wir dürfen den Videobeweis nicht fordern, dann bekommen wir Gelb. Aber du hast es natürlich immer im Hinterkopf, dass eine Entscheidung noch mal geändert werden kann.“

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Der VfL Wolfsburg in der Einzelkritik: Die Noten für die "Wölfe" gegen Mainz 05

Koen Casteels: Verlebte einen relativ ruhigen Nachmittag, aber in einer Szene war der Belgier gefragt – und hellwach. Mitte der ersten Halbzeit bewahrte er den VfL mit einer starken Parade gegen Muto vor dem Rückstand. Note: 3 Zur Galerie
Koen Casteels: Verlebte einen relativ ruhigen Nachmittag, aber in einer Szene war der Belgier gefragt – und hellwach. Mitte der ersten Halbzeit bewahrte er den VfL mit einer starken Parade gegen Muto vor dem Rückstand. Note: 3 ©

Bilder zum Bundesliga-Spiel VfL Wolfsburg gegen FSV Mainz 05

Ein nachdenklicher Mario Gomez auf der Tribüne.  Zur Galerie
Ein nachdenklicher Mario Gomez auf der Tribüne.  ©

Alles richtig gemacht, alle einig – bei einer anderen Entscheidung des Schiris gab’s allerdings geteilte Meinungen. In der 53. Minute hatte Linienrichter Michael Emmer in der Nähe der Mittellinie ein Handspiel von Felix Uduokhai angezeigt, wurde aber von Schiri Hartmann überstimmt – der hatte ein Foul von Yoshinori Muto an dem Wolfsburger Youngster gesehen. Aus dem der Entscheidung folgenden Angriff resultierte die Ecke vor dem Wolfsburger Führungstreffer. „Da war klar Hand angezeigt“, ärgerte sich Mainz-Coach Schwarz. Der Linienrichter hatte allerdings das Foulspiel im Gegensatz zu seinem Chef nicht gesehen. „Und das“, so VfL-Coach Schmidt., „war davor.“ Der Video-Schiedsrichter griff hier übrigens nicht ein – und Hartmann lag auch ohne dessen Hilfe richtig.

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