Nach der mysteriösen Erkrankung des früheren russischen Geheimdienstoffiziers Sergej Skripal in Großbritannien hat der britische Außenminister Boris Johnson die Teilnahme Englands an der kommenden Fußball-Weltmeisterschaft in Russland in Frage gestellt. Johnson kündigte ein „ernstes Gespräch über unseren Umgang mit Russland“ an, falls sich der Verdacht bestätigen sollte, dass Moskau in den Vorfall involviert sei. „Und dann kann ich mir schwer vorstellen, wie wir im Juli zur WM fahren können“, sagte Johnson.
England nicht bei der WM 2018? Quellen im Umfeld Johnsons und die Football Association betonten jedoch, dass der Außenminister nicht die Teilnahme der Mannschaft von Trainer Gareth Southgate gemeint habe.
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Russland gibt sich ahnungslos
Der 66-jährige Skripal und seine Tochter waren am Sonntag mit Vergiftungserscheinungen in einem Einkaufszentrum in der englischen Kleinstadt Salisbury aufgefunden worden. Die Polizei geht davon aus, dass sie in Kontakt mit einer „unbekannten Substanz“ gekommen sind. Beide befinden sich derzeit in kritischem Zustand im Krankenhaus.
Die Polizei warnte vor Spekulationen. Der Fall erinnert an den 2006 in London vergifteten russischen Ex-Geheimagenten und Kreml-Gegner Alexander Litwinenko. Der Kreml sieht sich allerdings zu Unrecht verdächtigt. Russland bot am Dienstag seine Unterstützung bei den Ermittlungen an, falls sie von britischer Seite gewünscht werde.



Die Regierung in Moskau dagegen gab sich am Dienstag ahnungslos. „Wir haben keinerlei Informationen“, sagte Kreml-Sprecher Dmitri Peskow und deutete an, sein Land werde zum Opfer von Verschwörungstheorien. Der Verdacht habe „ja nicht lange auf sich warten lassen“.
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