Angeblich hatte nach sechs Gruppenspielen und einem Achtelfinale der Fußball-Weltmeisterschaft 2022 der Rückbau des "974 Stadion" in Katars Hauptstadt Doha schon am 8. Dezember begonnen. Ein Blick etwas mehr als drei Monate nach dem 4:1 von Brasilien gegen Südkorea – der letzten Partie in der in Anlehnung an die katarische Telefon-Ländervorwahl aus 974 Schiffscontainern bestehenden Spielstätte – beweist allerdings das Gegenteil: Die Arena steht noch exakt so wie während des Turniers.
Vor Ort bestätigten zwei Sicherheitsleute, die noch immer zahlreich rund um die WM-Arenen im Einsatz sind, und ein ehemaliger Stadionmitarbeiter sowie ein Mitglied des Supreme Committee dem SPORTBUZZER, dem Sportportal des RedaktionsNetzwerks Deutschland (RND), eine geplante Weiternutzung für die Asienmeisterschaft im Januar 2024. Eigentlich sollte die Arena unmittelbar nach der WM ab- und irgendwo anders wieder aufgebaut werden. "Dieses Stadion wird an einem anderen Ort der Welt wiederverwendet werden", kündigte FIFA-Präsident Gianni Infantino an. Dieser einmalige Vorgang sei "Teil des Vermächtnisses dieser Weltmeisterschaft, der Nachhaltigkeit der Weltmeisterschaft, des Nachdenkens über die Umwelt." Anfang Dezember kursierten Bilder von Abbauarbeiten des "974" in den Medien. Anstelle des Stadions sollten neue Freizeit- und Grünflächen entstehen.
Kommuniziert wurde die Kehrtwende bislang öffentlich nicht – und offenbar auch nicht innerhalb des Fußball-Weltverbandes. DFB-Präsident Bernd Neuendorf reagierte auf die SPORTBUZZER-Information überrascht: "Wir hatten davon keine Kenntnis." Er kündigte an: "Wir werden der Sache nun aber nachgehen und uns bei der Fifa erkundigen."
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