Die WM 2022 in Katar ist mit dem spektakulären Finale zwischen Argentinien und Frankreich (4:2 im Elfmeterschießen) offiziell beendet worden. Nun dauert es knapp dreieinhalb Jahre bis zur nächsten Weltmeisterschaft (USA, Kanada und Mexiko sind die Ausrichter). Dass Fußball-Weltmeisterschaften alle vier Jahre stattfinden, hat sich seit 1950 bewährt – und doch versuchte die FIFA jüngst am Intervall zu rütteln und brachte sogar auf Antrag Saudi-Arabiens eine Machbarkeitsstudie auf den Weg. Zuletzt wurde es dann aber ruhig um die WM-Pläne. Im Interview mit dem RedaktionsNetzwerk Deutschland (RND+), zu dem auch der SPORTBUZZER gehört, hat Arsène Wenger, FIFA-Direktor für globale Fußball-Förderung, nun verraten, wie es um das Projekt steht.
Demnach bemüht sich die FIFA aktuell nicht mehr um einen neuen WM-Rhythmus: "Mittlerweile ist dieses Projekt eher in der Schublade gelandet, auch weil viele Vereine sich klar dagegen positioniert haben", sagte der ehemalige Trainer des FC Arsenal. Der 73-Jährige ließ aber gleichzeitig offen, ob das Projekt doch noch einmal aus selbiger geholt wird. "Vielleicht wird dieses Projekt bald wieder Thema, vielleicht nicht", ergänzte Wenger.
FIFA-Präsident Gianni Infantino äußerte sich im März skeptisch über das Projekt: "Wir sind zum Schluss gekommen, dass es machbar wäre. Aber natürlich gibt es auch viel Widerstand", sagte der 52-Jährige nach dem Kongress des Weltverbands in Doha. Vor allem aus Europa und Südamerika kam massive Opposition. "Wir müssen schauen, was für die Entwicklung des Fußballs am besten ist", so der FIFA-Boss weiter.
Ex-Coach Wenger ist aber weiterhin ein Freund der WM-Idee: "Diese Reform würde nur dazu dienen, kleineren Ländern die Gelegenheit zu geben, öfter an einer WM teilzunehmen", erklärte er. "Wir wollen verhindern, dass die Vereine nicht wichtiger als die Nationalteams werden, dass nach wie vor eine gerechte Balance vorhanden ist." Bis zu einer endgültigen Lösung in der WM-Frage dürfte es noch dauern.
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