17. November 2021 / 14:28 Uhr

WM-Traum nach Traumtor: Wolfsburgs Baku hofft auf einen Kaderplatz

WM-Traum nach Traumtor: Wolfsburgs Baku hofft auf einen Kaderplatz

Marcel Westermann
Wolfsburger Allgemeine / Aller-Zeitung
War ich das jetzt?: VfL-Profi Ridle Baku konnte sein Traumtor für Deutschland kaum fassen.
"War ich das jetzt?": VfL-Profi Ridle Baku konnte sein Traumtor für Deutschland kaum fassen. © DPA
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Ridle Baku ist zurück beim VfL Wolfsburg. Der Außenbahner, der für die deutsche Nationalmannschaft ein tolles Tor erzielt hatte, träumt jetzt von der Teilnahme an der bevorstehenden Weltmeisterschaft.

Unter normalen Umständen wäre er in dieser Länderspielpause gar nicht bei der deutschen Nationalmannschaft gewesen, doch durch die Corona-Infektion von Bayern-Profi Niklas Süle und die damit verbundene Quarantäne für vier weitere Spieler durfte VfL-Profi Ridle Baku nachträglich doch noch zur DFB-Elf. Und der Außenbahner des Wolfsburger Fußball-Bundesligisten wusste seine Chance zu nutzen, erzielte sogar einen sehenswerten Treffer - und träumt nun von einem Kaderplatz für die in einem Jahr anstehende WM in Katar.

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Die vergangenen Tage waren für Baku ziemlich turbulent. Schon vor der Abstellung zu den Nationalmannschaften hatte der 23-Jährige an eine Nominierung von Bundestrainer Hansi Flick gedacht. "Das ist nicht passiert, dann habe ich damit abgeschlossen", sagt Baku. Doch dann kam es anders. "Plötzlich mussten einige Spieler abreisen, mir wurde Bescheid gesagt und stand dann sogar direkt in der Startaufstellung. Damit habe ich nicht gerechnet." Und das auch noch in seinem Wohnzimmer, in der VW-Arena, in der er seit seinem Wechsel aus Mainz nach Wolfsburg vor etwas mehr als einem Jahr zu überzeugen weiß. Dass er nachnominiert wurde, weil das Spiel vor seiner Haustür stattgefunden hat, glaube er nicht, "sondern dass es Leistungsgründe hatte".

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Eine gute Vorstellung zeigte Baku dann auch beim 9:0 gegen Liechtenstein - inklusive Traumtor. Mit einem sehenswerten Schlenzer mit links traf Wolfsburgs Nummer 20 zum zwischenzeitlichen 7:0 in den Winkel. "Zufall war es nicht, aber dass er so reingegangen ist, dafür braucht es auch etwas Glück", sagt Baku, der vorwiegend mit der Innenseite statt mit dem Vollspann trifft. "Präzision vor Härte, das ist der Schlüssel", sagt der VfLer. Wie traumhaft sein erstes Tor für die Nationalmannschaft war, hat Baku erst später realisiert: "Auf dem Platz sah es nicht so schön aus. Im Video habe ich gedacht: Wow, war ich das jetzt?!"

Dieser Treffer und die Tatsache, dass Baku auch im zweiten Spiel in Armenien kurz vor Schluss eingewechselt wurde, dürften ihm guttun. Denn seine beiden bisherigen Auftritte für die DFB-Elf waren nicht besonders erfreulich gelaufen. Von Ex-Bundestrainer Jogi Löw war der VfL-Profi nach seinem Debüt gegen Tschechien nicht für die EM-Endrunde nominiert worden. Unter Flick durfte er im Hinspiel in Liechtenstein ran, überzeugte da aber wie der Großteil des Teams nicht, musste anschließend vorzeitig abreisen und war daraufhin gar nicht dabei. "Das habe ich abgehakt. Diesbezüglich gab’s kein Vier-Augen-Gespräch mit dem Bundestrainer", so Baku.

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Alles vergessen und vorbei - nun hofft der U21-Europameister sogar auf eine Teilnahme bei der WM. "Ich bin in der Verlosung dabei", sagt Baku, der um die Konkurrenz auf seiner Seite in Person von Jonas Hofmann (Gladbach), Lukas Klostermann (Leipzig) und Thilo Kehrer (Paris) weiß. Zunächst müsse er aber gesund bleiben und hoffe dann, "einen Kaderplatz zu bekommen und mich dauerhaft bei der Nationalmannschaft zu etablieren. Das kann ich aber nur im Verein beeinflussen."

Und beim VfL läuft's seit dem Trainerwechsel von Mark van Bommel zu Florian Kohfeldt wieder besser, drei Pflichtspiel-Siege in Folge feierte der neue Coach. Für Baku sei es "schade, dass Mark nicht mehr da ist", denn auch der Niederländer habe ihm zum Länderspieltor gratuliert, "aber es geht um den Verein und das steht im Vordergrund". Beide Trainer seien "verschiedene Typen, aber beide sind menschlich top. Beide haben ihre Spielphilosophie. Die von Kohfeldt kommt uns vielleicht etwas mehr entgegen, weil wir sie schon von Oliver Glasner kennen", sagt Baku. "Wir kriegen die Grundtugenden wieder auf den Platz, dass jeder für jeden da ist." Jetzt habe jeder verstanden, um was es geht, so der Wolfsburger. "Wir haben gesehen, wie es nicht zu gehen hat und wir sehen, wie es zu gehen hat."

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