Neuer Trainer, neue Chance – so ist das meist im Fußball. Spieler, die ein bisschen hinten dran waren, stehen plötzlich in der ersten Reihe. Wie Yannick Gerhardt, die Laufziege des Wolfsburger Fußball-Bundesligisten, wie VfL-Manager Jörg Schmadtke den 27-Jährigen gern mal liebevoll bezeichnet. Gerhardt ist wie Josuha Guilavogui einer der Profis, die vom Trainerwechsel profitiert haben.
Unter Mark van Bommel war Gerhardt auch zu seinen Einsätzen gekommen, aber als Linksverteidiger. Eine Position, die der Mittelfeldspieler nicht zwingend priorisiert. Unter Van-Bommel-Nachfolger Florian Kohfeldt bekommt Gerhardt nun nicht mehr nur mehr Spielzeit, sondern er darf vor allem wieder im Mittelfeld ran. In allen drei Spielen unter Kohfeldt hatte er starten dürfen. „Für mich war es eine schwierige Phase“, sagt Gerhardt über die ersten Wochen dieser Saison, weil er eben „nicht so oft auf meiner Position im Mittelfeld“ zum Einsatz gekommen sei. „Trotzdem hatte ich den Anspruch, mich bei van Bommel durchzusetzen.“ Im Mittelfeld durchzusetzen. "Das habe ich ihm auch gesagt."
Ob van Bommel da noch mal umgedacht hätte, ist schwer zu beantworten, der Niederländer hatte Ende Oktober vorzeitig gehen müssen, Kohfeldt übernahm – und der setzt auf Gerhardt. In allen drei Spielen unter dem neuen Coach hatte der Ex-Kölner starten dürfen. „Für mich persönlich läuft es sehr gut: Ich bin reingekommen ins Team und wir konnten dreimal gewinnen – das gibt einem Selbstvertrauen", freut sich Gerhardt.
Sowohl beim 2:0 in Leverkusen als auch beim 2:1 in der Königsklasse gegen Salzburg hatte Gerhardt jeweils ein Tor vorbereitet. „Ich habe Yannick, bevor ich hierher gekommen bin, als enorm fleißigen Spieler wahrgenommen, der auf einer offensiven Position, auch eine gute defensive Stabilität und Balance der Mannschaft gibt“, sagt Kohfeldt über Wolfsburgs Nummer 31. „Das schätze ich sehr an Yannick. Ich finde, dass er das in allen Spielen gut bis sehr gut absolviert hat.“
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Klar ist aber auch: Gerhardt darf sich jetzt nicht zurücklehnen, denn Kohfeldt betonte nach der perfekten englischen Woche mit drei Siegen am Samstagabend auch: „Nichts, was in dieser Woche passiert ist, ist in Stein gemeißelt.“
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