Am Mittwoch machten die Fußballerinnen des VfL Wolfsburg mit dem 5:0-Sieg im Halbfinale gegen Arminia Bielefeld den Einzug ins DFB-Pokalendspiel perfekt. Lange durchschnaufen kann der Double-Gewinner aber nicht, denn bereits am Samstag gastieren die Wolfsburgerinnen zum Liga-Duell beim Final-Gegner SGS Essen.
Zwei Aufeinandertreffen in drei Wochen: Die SGS Essen ist nicht nur der DFB-Pokal-Final-Gegner des Frauenfußball-Bundesligisten VfL Wolfsburg (4. Juli), sondern auch der kommende Gegner in der Frauen-Bundesliga. Am Samstag (13 Uhr, Magentasport.de überträgt kostenlos live) gastiert die Mannschaft von Trainer Stephan Lerch in Schönebeck - und kann mit einem Sieg einen wichtigen Schritt in Richtung Meisterschaft machen.
Gewinnt der VfL (52 Punkte), kann er nächsten Mittwoch gegen den SC Freiburg vorzeitig die Meisterschaft feiern. Theoretisch wäre das auch bereits gegen Essen möglich, doch dafür müsste Verfolger FC Bayern (44 Punkte) am Sonntag gegen den Tabellenletzten FF USV Jena verlieren. Und Lerch legt sich fest: "Nein, das wird nicht passieren!"
Halbfinal-Sieg der VfL-Frauen in Bielefeld - Die Bilder
Bei beiden Duellen mit der SGS wird die künftige VfLerin Lena Oberdorf im Fokus stehen. Anfang der Woche hatte der Spitzenreiter der Liga die Verpflichtung des Top-Talents bekanntgegeben, in Wolfsburg unterschrieb Oberdorf einen bis 2023 datierten Vertrag. Der VfL setzte sich im Buhlen um die 18-Jährige gegen große Konkurrenz durch, bereits letzten Sommer hieß es, dass Oberdorf bei Chelsea-Trainerin Emma Hayes ganz oben auf der Wunschliste steht. "Wir haben in Deutschland einige Talente, aber ich glaube, dass sie eines der größten im Frauenfußball ist", so Lerch. "Es ist ja auch kein Geheimnis, dass sie nicht nur national sondern auch international auf einigen Wunschzetteln zu finden war und viele Vereine sie gerne in ihrem Team gehabt hätten." Dennoch sei es "gar nicht so schwer" gewesen, "sie von uns zu überzeugen".
Die Qualitäten ihres Spiels passen perfekt zum VfL. "Sie hat eine enorme Präsenz im Zweikampf und ist körperlich sehr robust, was auch daran liegt, dass sie lange mit den Jungs gespielt hat", lobt Lerch, der sich schon häufiger dafür ausgesprochen hatte, dass Talente mehr mit männlichem Nachwuchs trainieren und spielen sollten. "Sie kann ein hohes Spieltempo gehen. Zudem strahlt sie jetzt schon eine tolle Ruhe am Ball aus, kann offensiv eine gute Kopfballstärke vorweisen und verfügt über ein gutes Passspiel." Die deutsche Nationalspielerin ist "unheimlich ehrgeizig und steht am Anfang ihrer Karriere. Das sind alles sehr tolle Möglichkeiten, die sie mitbringt und unser Spiel bereichern werden." Und am wichtigsten: Sie ist flexibel einsetzbar, kann in der Verteidigung sowie im defensiven Mittelfeld spielen. Mit Sara Gunnarsdottir (lehnte eine Vertragsverlängerung ab) verliert der VfL im Sommer eine Defensiv-Spielerin mit ähnlichen fußballerischen Qualitäten.




Rolfö fällt vorerst aus
Verzichten muss Lerch gegen die SGS Essen auf Fridolina Rolfö, die seit der Corona-Pause gut in Form ist (ein Tor, vier Assists). Im Abschlusstraining vor dem Halbfinal-Spiel in Bielefeld zog sich die Schwedin eine muskuläre Verletzung zu. "Das bedeutet noch nicht das Saison-Aus, aber wir müssen Samstag auf sie verzichten und am Mittwoch gegen Freiburg", so Lerch. "Was danach ist, müssen wir neu bewerten und schauen, wie sich die Verletzung im Wadenbereich entwickelt." Ansonsten steht dem VfL der gleiche Kader wie gegen Bielefeld zur Verfügung, Felicitas Rauch (ebenfalls muskuläre Probleme) fehlt weiter.
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